Glücklicher Schalke-Sieg gegen Nürnberg

Von Stefan Rommel/Marcus Giebel
Stürmertreffen: Schalkes Farfan im Luftduell gegen Charisteas vom Club
© Getty

Der FC Schalke hält weiter Anschluss zu Spitzenreiter Bayer Leverkusen. Die Knappen siegten am 18. Spieltag zu Hause gegen den 1. FC Nürnberg mit 1:0 (0:0) und bleiben damit schärfster Verfolger der Werkself.

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Vor 61.000 Zuschauern in der Veltins Arena sicherte Kevin Kuranyi (48.) mit seinem neunten Saisontor den Sieg für die Mannschaft von Felix Magath.

Allerdings hatte Schalke bei zwei Pfostenschüssen der Gäste in einem eher enttäuschenden Spiel auch jede Menge Glück. Der Club bleibt durch die zwölfte Saisonniederlage auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schalke gleich mit zwei Neuen in der Startelf: Kluge gegen seinen Ex-Klub im zentralen defensiven Mittelfeld, Edu im Sturm neben Kuranyi. Höwedes als Rechtsverteidiger, Rafinha im Mittelfeld.

Nürnberg ebenfalls mit zwei Zugängen: Breno in der Innenverteidigung und Ottl im defensiven Mittelfeld. Dazu der unter Oenning fast aussortierte Charisteas im Sturm neben Bunjaku.

26.: Charisteas nach einem Bordon-Fehler über links durch. Er schießt aus zwölf Metern Richtung langer Pfosten, doch Neuer erwischt die Kugel noch und lenkt sie an den rechten Pfosten.

Halbzeit-Fazit: Furchtbar schwaches Spiel auf Schalke. Das Ergebnis könnte dem Verlauf nicht mehr entsprechen...

48., 1:0, Kuranyi: Einwurf Rafinha auf der rechten Seite. Er bekommt den Ball zurück und schickt Farfan. Der Peruaner im Laufduell gegen Pinola, gibt die Kugel flach herein. Am langen Pfosten rauscht Kuranyi heran und drückt den Ball über die Linie. Diekmeier kommt zu spät.

68.: Tolles Solo von Eigler, nach Hackenablage von Charisteas. Der Stürmer ist durch und schießt aus 15 Metern flach in Richtung linkes Eck. Neuer lenkt die Kugel stark an den linken Pfosten.

Fazit: Unter dem Strich ein schmeichelhafter Sieg für Schalke, das in 90 Minuten nur eine einzige starke Szene hatte, diese aber konsequent nutzte.

Der Star des Spiels: Manuel Neuer hatte wenig zu tun, aber wenn er gefordert war, hielt er weltklasse. Charisteas' und Eiglers Hundertprozentige lenkte er mit tollen Reflexen an den Pfosten und war neben Torschütze Kuranyi der personifizierte Dreier. Schon das neunte Mal in dieser Saison, dass Neuer zu Null blieb. Seit 445 Minuten ist er zudem jetzt schon ohne Gegentor.

Die Gurke des Spiels: Heiko Westermann will in der Rückrunde im Kampf um ein WM-Ticket angreifen. Im ersten Spiel zeigte er aber eine schwache Leistung. In der ersten halben Stunde misslangen ihm gleich drei einfache Abspiele in der Spieleröffnung, dazu fabrizierte er als letzter Mann ein zünftiges Luftloch. Magath hatte früh genug von seinem Kapitän in der Innenverteidigung und schob Westermann auf die linke Abwehrseite. Dort blieb er immerhin ohne weitere große Fehler - zeigte aber auch keine Initiative nach vorne.

Die Pfeife des Spiels: Michael Kempter hatte die faire Partie gut im Griff. Lag bei den entscheidenden Szenen größtenteils richtig. Lediglich bei den persönlichen Strafen war er etwas voreilig mit Verwarnungen zur Stelle. Sehr positiv: Seine frühere Theatralik reduziert Kempter auf ein Minimum.

Die Lehren des Spiels: Schalke-Spiele sind und bleiben eine schwere Kost für den Zuschauer. Magath reagierte früh auf die Einfallslosigkeit seiner Mannschaft und stellte um, zog Rafinha auf die rechte Verteidigerposition, Höwedes ins Zentrum und Westermann auf links. Schmitz und Moritz bildeten das defensive Mittelfeld-Pärchen - der Ertrag der Rochade blieb allerdings gleich null.

Aus der Zentrale kreierte Schalke keine Ideen, Rakitic hatte kaum Szenen. Zugang Baumjohann wird fast schon vermisst, ehe er auch nur eine Minute für Schalke absolviert hat.

Das alte Schalker Leiden war augenscheinlich wie fast noch gar nicht in dieser Saison: Zu Hause gegen einen kompakt stehenden Gegner findet Königsblau einfach kein Mittel, um zermürbenden Druck aufzubauen und den Kontrahenten so weich zu spielen.

Immerhin bleibt Schalke gnadenlos effizient im Abschluss und deshalb durchaus zu Recht auch auf Tuchfühlung zur Spitze. Elf Siege aus 18 Spielen sprechen eine deutliche Sprache.

Nürnberg zeigte an und für sich eine sehr vernünftige Auswärtsleistung, belohnte sich bei den beiden Großchancen aber nicht mit einem durchaus verdienten Tor.

Im Vergleich zu den teilweise verheerenden Leistungen aus den letzten Spielen eine deutliche Steigerung.

Der Club hatte eine gute Ordnung auf dem Platz, Zugang Ottl hielt das Zentrum geschickt zu - allerdings setzte die Münchener Leihgabe so gut wie keine Akzente im Offensivspiel.

Schalke - Nürnberg: Daten zum Spiel