Lehmann verdirbt Gross' Bundesligapremiere

SID
Stuttgart (Träsch, l.) und Mainz (Ivanschitz, r.) lieferten sich ein heißes Duell am Bruchweg
© Getty

Enfant Terrible Jens Lehmann hat dem VfB Stuttgart mit einer Unberrschtheit einen Bärendienst erwiesen und den möglichen Befreiungsschlag in der Bundesliga verhindert.

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Der 40-Jährige leistete sich drei Minuten vor dem Ende des Punktspiels beim FSV Mainz 05 eine Tätlichkeit im Strafraum gegen Aristide Bance und sah von Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) die Rote Karte (87.).

Den fälligen Foulelfmeter zum 1:1 (1:0)-Endstand zwischen dem FSV und dem VfB verwandelte Eugen Polanski und machte zugleich einen optimalen Bundesliga-Einstand des neuen Trainers Christian Gross zunichte, der am vergangenen Mittwoch mit dem 3:1 gegen Unirea Urziceni und dem Einzug ins Champions-League-Achtelfinale sein Debüt gab.

Stürmer Pawel Pogrebnjak (11.) hatte Stuttgart in Führung gebracht.

Der Fall Lehmann im Fußball-Talk SKY 90

VfB setzt früh Akzente

In einer unterhaltsamen Begegnung konnten die mutig aufspielenden Stuttgarter vor allen Dingen in der ersten Halbzeit Akzente setzen.

In die Karten spielte den Gästen nach der Gala in der Königsklasse am vergangenen Mittwoch gegen Urziceni die frühe Führung.

Eine Hereingabe von Arthur Boka nutzte der Russe Pogrebnjak und bugsierte den Ball mit der Hüfte aus kurzer Distanz zu seinem dritten Saisontor über die Linie.

Mainz mit vielen Ballverlusten

Auch in der Folge wussten die zuvor in acht Ligaspielen sieglosen Gäste zu überzeugen, während sich die über weite Strecken enttäuschenden Mainzer viele Ballverluste leisteten.

Im Vergleich zum Sieg gegen Urziceni hatte der Schweizer Gross sein Team auf einer Position umstellen müssen - und taktisch glänzend eingestellt.

Für Serdar Tasci (Gelbsperre) war rückte Georg Niedermeier in die Innenverteidigung, zudem fehlte erneut Nationalspieler Thomas Hitzlsperger (Muskelfaserriss).

Marica mit der Chance zum 2:0

Die Ausfälle machten sich aber nicht bemerkbar. Im Gegenteil: Die Mainzer konnten sich bei Keeper Heinz Müller bedanken, dass sie nicht schon zur Halbzeit höher zurücklagen.

Vor allen Dingen nach einem Kopfball von VfB-Stürmer Ciprian Marica bot Müller sein ganzes Können auf und drehte den Ball in Weltklassemanier noch um den Pfosten (40.).

Auf der Gegenseite war bei den wenigen Mainzer Chancen Jens Lehmann auf dem Posten. Der Ex-Nationaltorhüter, der zuletzt wegen Kritik am Stuttgarter Vorstand eine Geldstrafe und Abmahnung erhalten hatte, klärte gegen Aristide Bance (17.) und Tim Hoogland (38.).

Ivanschitz kam nicht zur Entfaltung

Auch nach dem Wechsel wirkte das Anrennen der Gastgeber oftmals hilflos, nicht zuletzt, weil Spielmacher Ivanschitz nicht wie gewohnt souverän schaltete und waltete. Dennoch kamen Andre Schürrle (57.) und Bance (73.) zu guten Gelegenheiten, vergaben aber.

Die Stuttgarter indes zogen sich angesichts der Führung immer weiter in die eigene Hälfte zurück und lauerten auf Konter. Chancen blieben in einer durchschnittlichen Bundesliga-Partie Mangelware.

Bei Mainz konnten Noveski und Miroslav Karhan überzeugen. Boka sowie Timo Gebhart waren die auffälligsten Gästespieler.

Mainz - Stuttgart: Daten zum Spiel