Merte: "Wir rappeln uns wieder auf"

SID
Schalke nahm die drei Punkte gegen Bremen gerne mit
© Getty

Bei Werder Bremen riss gegen Schalke 04 die Superserie, bei Trainer Thomas Schaaf der Geduldsfaden. Die Dreifach-Belastung war für die Bremer offenbar zuviel.

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"Wir haben die Schalker einfach spielen lassen, und sie haben das gut gemacht", grummelte der Coach verärgert.

23 Pflichtspiele hatte der deutsche Pokalsieger nicht mehr verloren, ein couragiertes Gästeteam beendete mit einem verdienten 2:0 (0:0)-Sieg vorerst diesen grün-weißen Erfolgsweg.

Die Dreifach-Belastung mit Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League hat deutliche Spuren bei den Hanseaten hinterlassen, in der Liga wurde von den letzten sechs Spielen nur eines gewonnen. Die Königsblauen, in dieser Saison ohne internationalen Wettbewerb, wirkten frischer, machten sich diesen Vorteil vor 37.000 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion klug zunutze und sind nun als Tabellenzweiter erster Verfolger von Spitzenreiter Bayer Leverkusen.

Doch ganz so einfach wollte Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs die Norddeutschen nicht aus der Verantwortung lassen: "Wir haben die Partie zu leicht abgegeben. Es war enttäuschend zu sehen, dass Schalke mehr investiert hat als wir." Schon in der Halbzeitpause schwante Allofs Übles, als er seinen Mittelfeldregisseur Mesut Özil beim Trikottausch mit Jefferson Farfan beobachtete: "Albern und unprofessionell, man sollte sich auf seine Aufgabe konzentrieren."

Magath: "Sind noch keine Spitzenmannschaft"

Dem Peruaner in Schalker Diensten gelang dies jedoch, auch wenn der pfeilschnelle Südamerikaner an den beiden Toren von Kevin Kuranyi (47.) und Jan Moravek (72.) nicht direkt beteiligt war. Trainer Felix Magath studierte die Tabelle mit einem hintergründigen Lächeln, setzte aber danach umgehend und geradezu unerbittlich die Tiefstapelei der vergangenen Tage ganz gezielt fort.

"Natürlich sind wir noch keine Spitzenmannschaft. In diesem Team ist viel zu wenig Erfahrung. Es wird schwer werden, in der Rückserie oben dabei zu bleiben", fabulierte der Erfolgscoach, der eher Bremer Schwächen als Schalker Stärken für den Sieg an der Weser verantwortlich machte: "Wir hatten das Glück, dass Werder nicht so gut drauf war. Trotzdem haben sie das Spiel gemacht, das kam uns natürlich entgegen."

Westermann: "Haben clever gespielt"

So kleinreden lassen wollten sich die Schalker Profis ihren Erfolg aber doch nicht und steuerten daher munter verbal dagegen. "Wir stehen zu Recht auf dem zweiten Tabellenplatz", reagierte Torjäger Kevin Kuranyi, der bereits seinen achten Saisontreffer erzielte, auf Magaths Äußerungen.

Auch Kapitän und Nationalspieler Heiko Westermann ging in die Offensive und behauptete absolut nachvollziehbar: "Wir haben taktisch guten und cleveren Fußball gespielt."

Das müssen jetzt auch die Norddeutschen tun, wenn sie kurz vor Beginn der Winterpause am Mittwoch in der Europa League bei Athletic Bilbao und am kommenden Sonntag im Hanse-Derby beim Hamburger SV noch einmal die Kurve kriegen wollen.

Werders Nationalspieler Per Mertesacker jedenfalls glaubt fest daran: "Wir sind in dieser Saison sehr gefestigt und werden uns schnell wieder aufrappeln."

Bremen - Schalke: Daten zum Spiel