Magath: "Können es halt nicht besser"

SID
Marcelo Bordon (2.v.l.) sah beim Gladbacher Siegtreffer auch alles andere als gut aus
© Getty

Tabellenführung verpasst, erstmals in dieser Saison auswärts verloren: Während Felix Magath und Schalke mit dem 0:1 haderten, feierten die Gladbacher die beste Serie seit vier Jahren.

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Felix Magath stapfte mit versteinerter Miene wortlos in die Kabine. Schalke hatte soeben die erste Auswärtsniederlage nach über einem halben Jahr kassiert. Als der Trainer später wieder herauskam, redete er Klartext.

"Nach vorne können wir es halt nicht viel besser. Da fehlt die Sicherheit und die Abstimmung", sagte Magath nach den meist harmlosen Offensivbemühungen seiner Mannschaft bei der 0:1 (0:1)-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach.

"Anscheinend kam der Bus zu spät"

Mit einem Sieg hätten die Königsblauen zumindest vorübergehend die Tabellenführung übernehmen können, doch nach dem frühen Rückstand durch Marco Reus (5.) präsentierte sich die junge Schalker Mannschaft nicht wie ein Spitzenteam.

"Anscheinend kam unser Bus zu spät und die Spieler konnten nicht mehr denken", äußerte Magath, nachdem der Mannschaftsbus wegen des hohen Verkehrsaufkommens erst 45 Minuten vor dem Anpfiff im Borussia-Park eintraf.

Magath relativiert

Dort wiederholte sich das Ergebnis vom 10. Mai dieses Jahres, als die Schalker ebenfalls mit 0:1 verloren. Diesmal endete eine Serie von sieben Spielen ohne Niederlage.

Allerdings zeigte Magath auch Verständnis für den schwachen Auftritt seines Teams: "Es ist schon erstaunlich, dass wir mit dieser jungen Mannschaft so wenig Niederlagen haben. Dennoch hätte ich diese Niederlage nicht gebraucht, aber wir nehmen das nicht so tragisch."

Noch keine Spitzenmannschaft

Auch die Spieler gingen selbstkritisch mit der dritten Saisonschlappe um. Nationaltorhüter Manuel Neuer bemängelte die "fehlende Cleverness", während U-21-Europameister Benedikt Höwedes anfügte: "Wir haben Qualität. Aber die letzte Entschlossenheit, um eine Spitzenmannschaft zu werden, hat gefehlt."

Schalke war zwar über weite Strecken die Spiel bestimmende Mannschaft, doch fand man kein Mittel, den Abwehrriegel der Gastgeber zu knacken. So war das Tor von Reus vor 54.057 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park schon entscheidend.

Kritik an der Viererkette

Heiko Westermann nahm den Gegentreffer auf seine Kappe. "Ich mache einen Schritt nach links, das war der falsche Schritt. Wir haben den Ball nicht erwartet, das war ein grober Fehler", sagte der Nationalspieler.

Bei dem langen Pass von Gladbachs Innenverteidiger Dante auf Juan Arango sah aber die gesamte Schalker Viererkette nicht gut aus. Arango bediente den starken Reus, der aus kurzer Distanz Neuer überwand.

"Wir haben scheinbar nicht gewusst, dass Gladbach gerne lange Bälle spielt. Wir haben gepennt, die ganze Viererkette", meinte Magath.

Gladbach "sensationell gegen den Ball"

Während die Schalker enttäuscht vom Platz schlichen, feierten die Gladbacher ausgelassen mit ihren Fans den Sieg. Seit fünf Begegnungen ist die Borussia in der Bundesliga nun ungeschlagen - das ist die beste Serie seit 2005.

"Wir haben sensationell gegen den Ball gespielt und wenig zugelassen. Ich bin froh, dass wir den Anschluss an das untere Mittelfeld gefunden haben", sagte Trainer Michael Frontzeck, der sich zugleich über den ersten Heimsieg seit dem 28. August (2:0 gegen Mainz) freute.

Matchwinner Reus beendete zudem mit seinem Treffer 437 Pflichtspiel-Minuten ohne Gladbacher Tor im Borussia-Park. "Wir haben auch bei der Niederlagen-Serie immer an uns geglaubt und wollten unser Spiel durchziehen. Irgendwann zahlt sich das auch aus", meinte Reus.

Gladbach - Schalke: Daten zum Spiel