Grafite dankt seinem Trainer

SID
Endlich wieder Grund zum Jubeln: Grafite schoss Wolfsburg zum Sieg in Hoffenheim
© Getty

Nachdem Kurz-Urlauber Grafite seine Torflaute beendet und den deutschen Meister wieder in die Spitzengruppe der Bundesliga geschossen hatte, wollte der Starstürmer nur noch nach Hause telefonieren.

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"Ich werde gleich bei meiner Frau und meinen Kinder anrufen. Sie sind sicher sehr glücklich", sagte der Brasilianer im Anschluss an das 2:1 (0:1) des VfL Wolfsburg bei 1899 Hoffenheim.

Zuvor hatte Grafite, der nach einem einwöchigen Heimaturlaub von Beginn an auflief, den ambitionierten Hoffenheimern mit seinem dritten Saisontor (57.) die erste Heimniederlage beigebracht und den Wölfen das siebte Punktspiel in Folge ohne Niederlage beschert.

Der Torschützenkönig der vergangenen Saison, der erstmals seit dem 12. September wieder getroffen hatte, dachte nach seinem Tor aber nicht nur an seine Familie. Grafite dankte auch artig seinem Coach Armin Veh.

Grafite: "Keine Zweifel, dass ich spiele"

"Mein Dank gilt dem Trainer. Ich hatte Zweifel, ob ich spiele. Aber er hat mir vertraut und mich in die Startelf gestellt, obwohl die Mannschaft am Dienstag beim 3:0 in der Champions League bei Besiktas Istanbul super gespielt hat", erklärte der Torjäger.

"Ich wollte sein Vertrauen und das Vertrauen der Mannschaft, die mich auch in schwierigen Zeiten immer motiviert hat, zurückzahlen", sagte er weiter.

Neben Grafite konnte sich auch Veh darüber freuen, dass der Heimaturlaub für den Brasilianer offensichtlich die richtige Entscheidung war.

Veh sieht frischen Grafite

"Er war viel frischer als vorher. Deshalb hatte ich ihn ja nach Hause geschickt. Er macht sich einfach zu viel Druck, er will zur Nationalmannschaft. Das Tor tut ihm sicher gut", meinte der Trainer.

Er wollte Grafite aber keinen Freifahrtschein für die Zukunft ausstellen: "Wir haben drei starke Stürmer. Keiner kann sich sicher sein, dass er spielt."

Eine starke Offensive sah Veh allerdings erst nach der Pause. In der ersten Hälfte waren die Hoffenheimer vor 29.400 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena klar überlegen.

Wolfsburg steigert sich

Die Gastgeber versäumten es allerdings, nach der Führung durch das fünfte Saisontor des bosnischen Nationalstürmers Vedad Ibisevic (23.), die Führung auszubauen.

Deshalb reichte den Niedersachsen eine Steigerung in der zweiten Hälfte zum Sieg durch die Treffer von Ibisevics Landsmann Zvjezdan Misimovic (52.) und Grafite.

"Der Sieg war ungeheuer wichtig, weil wir schon einige Punkte unnötiger Weise liegen gelassen haben. Durch den Erfolg sind wir drangeblieben", erläuterte Veh, dessen Team fünf Punkte hinter Spitzenreiter Bayer Leverkusen liegt.

Misimovic will "sich oben festbeißen"

Misimovic sah es ähnlich wie sein Coach: "Die drei Punkte waren ganz wichtig, um sich oben festzubeißen."

Dieses Ziel hatten auch die Hoffenheimer. Entsprechend bedient waren die Verantwortlichen nach der Niederlage.

"Wir hatten die ganz große Chance, uns oben festzusetzen. Jetzt laufen wir der Musik wieder hinterher. Das ist ärgerlich, weil wir das Potenzial haben", sagte Manager Jan Schindelmeiser.

1899 ist "noch keine Spitzenmannschaft"

Auch Trainer Ralf Rangnick, dessen Schützlinge sechs Zähler hinter Leverkusen liegen, war spürbar angefressen. "Es reicht eben nicht, nur eine gute Halbzeit zu spielen. Deshalb sind wir nach jetzigem Stand noch keine Spitzenmannschaft", erklärte der Coach.

Er nahm seine Profis ins Visier: "Man darf sich so ein Spiel einfach nicht mehr nehmen lassen. Das hat auch etwas mit dem nötigen Willen zu tun."

Hoffenheim - Wolfsburg: Daten zum Spiel