Mauerfußball und ein Eigentor

SID
Kölns Keeper Farid Mondragon kann den Ball gerade noch vor Dortmunds Lucas Barrios (r.) retten
© Getty

Getroffen hat er nocht nicht, aber BVB-Coach Jürgen Klopp ist begeistert von Neuzugang Lucas Barrios. Ein Kölner sorgt per Eigentor für die Fortsetzung einer langen Negativserie. FC-Manager Meier will keine Ausreden gelten lassen.

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Sehr gut, einfach "muy bien" fand Präsident Reinhard Rauball das Bundesligadebüt des Argentiniers Lucas Barrios und überhaupt den Saisonstart von Borussia Dortmund. Trainer Jürgen Klopp fand das erste Heimspiel seiner Mannschaft "richtig stark", und seinen 4,3 Millionen Euro teuren Torjäger benotete er nach dem 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Köln spontan wie überzeugend mit "gut".

"Nachdem er gerade mal zwei Wochen bei uns ist, kann man sagen: er ist schnell angekommen. Er kann den Ball halten und seine Dynamik war auch schon zu erkennen", ergänzte der BVB-Coach.

Auch Barrios selbst, dessen Aktionen von den erwartungsvollen 78.200 Zuschauern mit Argusaugen beobachtet wurden, zeigte sich zufrieden und beeindruckt zugleich: "Das ist faszinierend, vor allem, wenn man in der zweiten Halbzeit auf die gelbe Wand der Südtribüne spielt. Meine Tore werden dann in den nächsten Wochen fallen."

Barrios hofft auf sein erstes Tor

Allzu gern hätte der Nachfolger des in die Schweiz zum FC Basel abgewanderten Alexander Frei zum Einstand seinen Treffer erzielt. "Ich hatte zwei Chancen, leider hat es nicht geklappt", klagte der 24-Jährige vom chilenischen Spitzenclub CSD Colo Colo, der jedoch in zahlreichen Situationen andeutete: "Dass er uns weiterbringen wird" (Sportdirektor Michael Zorc).

Die Spielweise sei eine andere als in Südamerika, aber er sei körperlich gut drauf und werde weiter hart an sich arbeiten, versicherte Barrios. Da jedoch auch seine Stürmerkollegen nicht trafen, bedurfte es Kölner Schützenhilfe zum ersehnten Auftaktsieg.

Mondragon im Glück

Nach einem Freistoß von Tamas Hajnal fälschte der eingewechselte Marvin Matip (75.) den Ball mit dem Oberschenkel ins eigene Tor ab - unhaltbar für den überragenden FC-Keeper Faryd Mondragon, der die Rheinländer vor einer deutlicheren Niederlage bewahrte und zudem Glück bei einem Kopfball des Dortmunders Felipe Santana an die Latte hatte.

16:1 Eckbälle und 22:7 Torschüsse belegen den einseitigen Spielverlauf in der Dortmunder Arena, in der die Borussia seit nunmehr 18 Spielen unbesiegt ist. "In der zweiten Halbzeit haben wir ein wahres Powerplay abgebrannt. Ich bin erleichtert über die Art und Weise, wie wir heute Fußball gespielt haben. Das war der Lohn für die Arbeit in der intensiven Vorbereitung", resümierte Klopp.

Barrios im Rampenlicht

Regisseur Hajnal meinte: "Ein Sieg zum Start, besonders zu Hause, ist immer wichtig. Immerhin geht es nun zum ersten Auswärtsspiel am Samstag zum Hamburger SV."

Durch das Fehlen des verletzten Kölner "Prinzen" Lukas Podolski rückte Barrios verstärkt ins Rampenlicht des Westduells.

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Wie sehr Podolski den Rheinländern fehlte, zeigte sich in Dortmund, denn in der Offensive lief beim FC, der zudem auf Torjäger Milivoje Novakovic verzichten musste, nahezu nichts.

"Wir haben gekämpft. Mondragon hat uns lange im Spiel gehalten, aber Dortmund hat verdient gewonnen", meinte Coach Zvonimir Soldo nach seiner misslungenen Bundesliga-Premiere als Chefcoach.

Kein Sieg seit 18 Jahren

Einzig Manager Michael Meier, einst 16 Jahre in Dortmund tätig, wollte den Ausfall des ersten Kölner Sturms als Entschuldigung nicht gelten lassen: "Wir haben taktisch klug gespielt. Auch mit dieser Mannschaft hätten wir eine Chance gehabt. Wir haben ein schweres Auftaktprogramm, da darf man keinen Punkt liegen lassen."

Doch am Ende wartete der FC, der am kommenden Samstag den deutschen Meister VfL Wolfsburg erwartet, auch nach 18 Jahren weiterhin auf den ersten Sieg in Dortmund.

Dortmund - Köln: Daten & Fakten