Der Chancentod der Saison: Roberto Hilbert

Von SPOX
Boden, tu' Dich auf - ich will versinken... Hilbert nach seiner vergebenen Chance gegen Bochum
© Imago

Die Saison 2008/09 ist zu Ende und hat mit dem VfL Wolfsburg einen würdigen Meister gefunden. Das erhoffte Herzschlagfinale blieb zwar aus, die Saison hatte es dennoch in sich. Bayerns turbulentes Jahr mit der Entlassung von Jürgen Klinsmann, Felix Magaths Meisterstück und sein Wechsel nach Schalke und der Absturz von Werder Bremen. SPOX hat die Tops und Flops der 46. Bundesliga-Saison zusammengestellt.

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Platz 1: Roberto Hilbert

Auch ein Gerd Müller hat weiß Gott nicht alles versenkt, was ihm vor die Füße fiel. Jeder große Stürmer hat vor dem Tor auch mal ganz kleine Momente erlebt. Einen ganz kleinen Moment erlebte Roberto Hilbert am 26. Spieltag in Bochum. Beim Stand von 1:1 segelte eine VfB-Flanke von links scharf durch den Strafraum.

Freund und Feind verpassten, aber nicht Hilbert, der am langen Pfosten drei Meter vor dem Tor lauerte und den Ball genau auf den Schlappen bekam. Das Tor war leer, die VfB-Fans jubelten schon - aber sie hatten die Rechnung ohne Hilbert gemacht.

Ein Schuss, ein Strich - und der Ball flog zum Entsetzen des Mittelfeldspielers am Winkel vorbei. Hilbert ging in die Knie, VfL-Keeper Daniel Fernandes konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Zu Hilberts Rettung schoss Serdar Tasci in der Schlussminute noch den 2:1-Siegtreffer für Stuttgart.

Platz 2: Emil Jula

23. Spieltag, Cottbus tritt zuhause zum Ost-Derby gegen Hertha BSC Berlin an. Cagdas Atan bringt Energie nach 21 Minuten mit einem wahren Freistoß-Geschoss (siehe FLOP-Parade) in Führung, neun Minuten später folgte Julas großer Auftritt.

Energie kontert, plötzlich ergibt sich im Hertha-Strafraum eine 2-gegen-1-Situation. Dimitar Rangelow hat links im Strafraum die Kugel und könnte selbst schießen, legt den Ball aber klug an Hertha-Kapitän Joe Simunic und Keeper Jaroslav Drobny vorbei nach rechts auf den freien Jula.

Der könnte den Ball sechs Meter vor dem Tor sogar noch annehmen und mit ihm über die Linie spazieren, bringt aber das Kunststück fertig, ihn direkt mit der rechten Wade links am Tor vorbei zu legen. Das Ende vom Lied: Cottbus verliert 1:3 und findet sich am Ende der Saison auf einem Relegationsplatz wieder.

Platz 3: Luca Toni

Am Ende ging es ja noch ganz gut für die Bayern aus: 2:1 gewann der FCB am letzten Spieltag gegen Stuttgart und machte damit immerhin Platz zwei perfekt. In der 43. Minute produzierte Toni jedoch eine lachhafte Szene, die sinnbildlich für die Saison stand: Toni traf aus fünf Metern das nahezu leere Tor nicht.

Jose Ernesto Sosa hatte den Ball von rechts nach innen geschlagen, VfB-Abwehrmann Khalid Boulahrouz war völlig unmotiviert an der Kugel vorbeigeflogen.

Zentral vor dem Tor fiel Toni der Ball vor die Füße - und Toni drosch ihn mit dem Schienbein direkt in den entsetzten Fanblock. Wie gesagt: Auch Gerd Müller hatte so Tage...

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