Dortmund schafft ersten Heimsieg

Von Daniel Börlein / Sebastian Steegmüller
Dortmund, Stuttgart, Santana, Lehmann
© Getty

Borussia Dortmund hat sich am 6. Spieltag der Bundesliga mit 3:0 (2:0) gegen den VfB Stuttgart durchgesetzt und damit den ersten Heimsieg seit dem 6. Mai 2008 gefeiert.

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Die Treffer vor 72.000 Zuschauern im Dortmunder Signal Iduna Park erzielten Tamas Hajnal (11.), Felipe Santana (20.) und Alexander Frei (73.), wobei dem Treffer des Brasilianers zum 2:0 ein klares Foulspiel an VfB-Keeper Jens Lehmann vorausgegangen war.

Die Borussen schoben sich durch den Sieg in der Tabelle am VfB vorbei und rangieren nun auf Platz fünf, Stuttgart ist Siebter.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Jürgen Klopp lässt Alex Frei und Diego Klimowicz auf der Bank und stellt Jakub Blaszczykowski als zweite Spitze neben Nelson Valdez.8.: Flanke von rechts. Santana rutscht in der Mitte aus, Gomez etwas überrascht, so dass Weidenfeller seinen Kopfballaufsetzer über die Latte lenken kann.

11., 1:0, Hajnal: Der Ungar hat Platz, hat Zeit und nimmt das Geschenk dankend an. Aus 25 Metern zimmert er den Ball mit viel Schnitt ins rechte Eck. Lehmann kann nichts machen, steht aber etwas weit im anderen Eck.

18.: Tinga flankt scharf in die Mitte. Cacau kann im letzten Augenblick klären, fast aber ins eigene Tor.

20., 2:0, Santana: Ein absolut irregulärer Treffer. Nach einer Flanke wird Lehmann im Fünfer von Santana sichtlich umgerempelt, der Dortmunder köpft gleichzeitig den Ball über die Linie. Kein Foulspiel - eine klare Fehlentscheidung des Unparteiischen, denn der Treffer zählen lässt.

30.: Kuba stürmt die Linie runter und bedient den freistehenden Hajnal, der den Ball aber nur mit dem Schienbein trifft und somit das Tor ganz knapp verfehlt.

45.: Klasse Pass von Hajnal. Valdez hatte die Vorentscheidung auf dem Fuß, doch er verfehlt das Tor alleine vor Lehmann aus 16 Metern knapp.

49.: Konter des VfB, doch Gomez verzieht alleine vor Weidenfeller weit. Der Stürmer mit viel Zeit, dennoch rutscht ihm der Ball über den Schlappen.

73., 3:0, Frei: Flanke von Lee von rechts. Frei köpft völlig unbedrängt gegen die Laufrichtung von Lehmann ein.

So lief das Spiels: Dortmund von Beginn an Herr im Haus und sehr giftig. Der VfB hingegen behäbig und pomadig. Nach 20 Minuten passte sich der BVB allerdings dem schwachen Spiel der Gäste an, so dass die Partie von vielen Fehlpässen und Unzulänglichkeiten geprägt wurde. Dortmund stets um Aggressivität bemüht, wodurch der zweite Treffer, der allerdings irregulär war, keineswegs überraschend fiel.

Auch nach der Pause präsentierten sich die Stuttgarter katastrophal und konnten die Borussia zu keiner Zeit ernsthaft in Gefahr bringen. Der BVB legte nach gut einer Stunde nochmal zu und fuhr somit einen auch in der Höhe verdienten Sieg ein.

Der Star des Spiels: Tamas Hajnal. Wie schon im Pokal durfte der Ungar auf seiner Lieblingsposition hinter den Spitzen ran und überzeugte. Hajnal forderte die Bälle, iniitierte Dortmunds Angriffe, glänzte mit klugen Zuspielen und half auch immer wieder in der Defensive aus. Zudem gelang ihm per Weitschuss das 1:0.

Die Gurke des Spiels: Martin Lanig. Simak und Bastürk nicht mit dabei - die große Chance für den Neuzugang von der SpVgg Greuther Fürth hinter den Spitzen. Lanig ließ diese Gelegenheit allerdings ungenutzt verstreichen und wurde zu Recht zur Pause ausgewechselt.

Die Lehren des Spiels: Klopp hat sein Team nach den heftigen Klatschen gegen Udinese und Hoffenheim wieder auf Kurs gebracht. Zwar war es aus spielerischer Sicht auch dieses Mal kein Glanzstück, was die Borussia ablieferte, in Sachen Willen und Einsatzbereitschaft zeigte der BVB allerdings, was Klopp und die Anhänger fordern.

Vor allem die Umstellung auf die Raute im Mittelfeld tut dem BVB offensichtlich gut. Der Raum vor der Abwehr (durch Kehl) und hinter den Spitzen (Hajnal) ist dadurch ständig besetzt und nicht Raum des Gegners.

Probleme offenbart die Borussia allerdings nach wie vor in der Innenverteidigung, wo die Abstimmung zwischen Subotic und Santana vor allem bei hohen Bällen häufig nicht stimmt.

Der VfB zeigte derweil noch viel mehr Problemstellen. Schon im Spielaufbau hatte die Viererkette große Schwierigkeiten, Anspielsstationen zu finden.

Die Außenverteidiger rückten nur selten mit nach vorne, im Mittelfeld boten Hitzlsperger, Khedira und Hilbert nur eine Alibileistung - und Lanig nicht mal das.

Dadurch hingen die durchaus bemühten Spitzen Gomez und Cacau nahezu wirkungslos in der Luft.

Alle Daten und Fakten zum Spiel