Munteres Derby endet torlos

SID
TSG 1899 Hoffenheim, VfB Stuttgart, Fußball Bundesliga
© Getty

Der VfB Stuttgart hat den Ansturm von Emporkömmling 1899 Hoffenheim abgewehrt, einen Sieg beim Aufsteiger aber verpasst. Vor 26 300 Zuschauern im ausverkauften Mannheimer Carl-Benz-Stadion trennten sich die Klubs im baden-württembergischen Derby 0:0.

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Beide Teams bleiben damit in der Spitzengruppe, verpassten aber jeweils ihren dritten Sieg in dieser Spielzeit. Am Ende war der Bundesliga-Neuling aus Hoffenheim dem Dreier sogar näher, als das Gründungsmitglied aus Stuttgart.

"In der zweiten Halbzeit haben nur noch wir gespielt. Deshalb sind wir mit dem Punkt nicht ganz zufrieden", sagte Hoffenheims Coach Ralf Rangnick. Sein Trainer-Kollege Armin Veh konnte mit dem Remis dagegen sehr gut leben. "Das Unentschieden ist aufgrund unserer Personal-Probleme in Ordnung. Wir haben leider den Ball immer viel zu schnell wieder verloren", meinte Veh.

Vier Neue beim VfB

Die Zuschauer im erneut vollbesetzten Carl-Benz-Stadion sahen anfangs eine abwechslungsreiche Partie, in der beiden Teams der Respekt voreinander aber deutlich anzumerken war.

Die erste Chance vergab Jan Simak für den VfB bereits in der dritten Minute, für Hoffenheim scheiterte Vedad Ibisevic am ehemaligen Nationalkeeper Jens Lehmann (14.). Simak war bei den Gästen einer von vier neuen Spielern, die Veh im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Hannover 96 vor zwei Wochen aufgeboten hatte.

Der VfB-Coach änderte angesichts des Fehlens der beiden Mexikaner Pavel Pardo und Ricardo Osorio auch das System. Statt mit einer Viererkette agierten die Stuttgarter in der Abwehr mit drei Akteuren auf einer Linie und einem kompakten Sechser-Mittelfeld davor. "Das lag vor allem daran, dass wir nur einen fitten Stürmern hatten", erklärte Veh.

Bei den Gastgebern hatte Rangnick im Duell mit seinem Ex-Klub nur eine Änderung vorgenommen. Für Matthias Jaissle spielte Andreas Ibertsberger links in der Viererkette.

Gomez auf sich allein gestellt

Nach temporeichem Beginn verflachte die Begegnung Mitte des ersten Durchgangs zusehends. Die vom Franzosen Matthieu Delpierre sehr gut organisierte Abwehr der Schwaben stand gegen die sturmgewaltigen Gastgeber sicher, doch im Angriff des VfB war Nationalstürmer Mario Gomez zu sehr auf sich allein gestellt.

Die beste Gelegenheit für den fünfmaligen Meister vergab Martin Lanig, der nach schöner Kombination über Thomas Hitzlsperger und Simak auf das Tornetz köpfte (28).

Hektik statt spielerische Höhepunkte

Auch nach der Pause begannen beide Teams schwungvoll. Zunächst traf Lanig für die Gäste nur das Außennetz, dann schoss der Ex-Stuttgarter Tobias Weis aus elf Metern nur knapp am langen Pfosten vorbei.

Nach rund einer Viertelstunde war es mit der Fußball-Herrlichkeit allerdings wieder vorbei. Mit zunehmender Spieldauer wurde das Derby immer hektischer, spielerische Höhepunkte blieben Mangelware.

Rangnick versuchte nach einer Stunde dem Angriffsspiel seines Teams durch die Einwechslung von Chinedu Obasi noch einmal neue Impulse zu geben. Doch der Nigerianer, der wegen Olympia-Teilnahme und anschließender Verletzung erst am vierten Spieltag zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz kam, blieb ebenso wirkungslos wie seine Sturmkollegen Demba Ba und Ibisevic.

Dennoch hätte der 22-Jährige acht Minuten vor dem Ende fast den Hoffenheimer Siegtreffer erzielt, scheiterte per Kopf aber an Lehmann.