Hoeneß: "Eine halbe Zugspitze war das schon"

SID
Hertha-Manager Dieter Hoeneß ist nach dem Sieg gegen Bremen erleichtert
© PREMIERE

Dieter Hoeneß ist nach dem Ende der Pleitenserie seiner Hertha unendlich erleichtert. Torsten Frings ärgert sich hingegen über die eigene Dummheit. Und Bernd Hoffmann schwebt auf einer Wolke der Glückseligkeit, hat aber keine Zeit für Vertragsgespräche mit HSV-Trainer Jol.

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Hertha BSC Berlin - Werder Bremen 2:1

Dieter Hoeneß (Manager Hertha BSC Berlin):

...über die Erleichterung nach dem ersten Sieg nach zuvor drei Niederlagen: "Das ist ein ganz schöner Brocken gewesen. Ich schätze so eine halbe Zugspitze ist mir da schon vom Herzen gefallen. Wir haben sehr gut begonnen und uns bis zur 25. Minute gute Chancen heraus gearbeitet. Dann haben wir uns einlullen lassen und Bremen hat möglichst wenig Aufwand betrieben. Sie hatten nur viele Standardsituationen, von denen dann eine zum Gegentor geführt hat. Mitte der zweiten Halbzeit sind wir dann wieder besser in die Zweikämpfe gegangen, und wurden belohnt. Die Mannschaft hat es heute erzwungen, und sie hat es verdient."

...über die Verletzungssorgen in der Mannschaft: "Ich hoffe, dass Arne Friedrich in 14 Tagen gegen Hamburg wieder spielen kann. Bei Andrej Voronin müssen wir noch zwei Spiele abwarten. Die Jungs hinten haben dass heute aber ganz ordentlich gemacht. Simunic war überragend, aber um in Hamburg bestehen zu können, da sollten wir möglichst in Bestbesetzung sein. Trotzdem glaube ich, dass wir nächste Woche in Hoffenheim mit unserem Personal gewinnen können. Wieso auch nicht? Wir haben heute Bremen geschlagen und dass schon lange nicht mehr geschafft. Wir müssen dran bleiben und diese Gier auf Punkte haben. Die haben wir heute gezeigt, aber in den letzten zwei bis drei Wochen leider nicht."

Pal Dardai (Hertha BSC Berlin):

...über den Sieg nach der Niederlagenserie: "Nach so vielen Niederlagen ist es wichtig, wieder drei Punkte zu holen. Das spricht für unsere Kraft, die Mannschaft und den Teamgeist."

Torsten Frings (Werder Bremen):

...über das aus der Hand gegebene Spiel: "Wir sind einfach zu dumm. Wir haben Hertha beide Tore geschenkt. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und dumm gespielt. Dann verliert man so ein Spiel, in dem der Gegner eigentlich keine Chance hat."

Hamburger SV - Hannover 96 2:1

Bernd Hoffmann (Vorstandsvorsitzender HSV):

...über die Leistung vom Hamburger SV, der noch in allen drei Wettbewerben vertreten ist: "Das ist keine Dreifach-Belastung, wir reden hier über eine Dreifach-Freude. Es macht einfach Spaß, die Mannschaft arbeiten zu sehen und alle drei Tage hier ein Fußball-Fest zu haben. Wir haben am Mittwoch wieder mal nach Jahrzehnten die Möglichkeit, hier in einem Heimspiel in ein Pokalfinale einzuziehen. Im Moment bewegen wir uns in der Tat auf einer Wolke der Glückseligkeit und die sollte möglichst bis weit in den Mai anhalten!"

...über die Aussage von HSV-Trainer Martin Jol, er würde gerne drei weitere Jahre beim HSV bleiben: "In der aktuellen Phase der Saison werde ich mich hüten, unserem Trainer zu widersprechen. Von daher glaube ich, dass wir Zeit, Raum und Gelegenheit finden, sobald wie möglich auch über solche Themen zu sprechen. Aktuell haben wir alle drei Tage ein Spiel, deshalb ist es etwas knapp. Ich glaube, wir werden schon die Möglichkeit finden, dass das, was so gut zusammenpasst, weiter zusammenzuschmieden."

Martin Jol (Trainer HSV):

...über die Aussage von Bernd Hoffman, dass es keine Dreifachbelastung sondern eine Dreifachfreude sei: "Das ist auch so - die Spieler sind wie Maschinen und so müssen sie sich auch verhalten! Das wichtigste ist jetzt die Regeneration. Ich konnte nicht so auswechseln, wie gewünscht. Das wäre vielleicht bei einem Stand von 3:0 möglich gewesen. Deshalb war es ein gutes Spiel für uns, aber auch ein Schlechtes im Hinblick auf Mittwoch."

Mladen Petric (HSV):

...über seinen Torjubel, bei dem er drei Finger nach oben hält: "Dass mit den drei Fingern hab ich den Fans versprochen, das ist das Solidaritätszeichen der Taubstummen. Ich war letztes Mal nach dem Spiel bei den Fans und die haben mich gebeten, wenn ich mal ein Tor schieße, dass ich das Zeichen mache. Das habe ich versprochen."

Robert Enke (Hannover):

...über das schnelle Gegentor: "Es ist so, dass wir über Vieles reden können vor dem Spiel und uns Vieles vornehmen können, aber wenn es nach einer Minute einschlägt, dann kannst du dir das sparen. Das ist ein einfacher langer Ball, gut gespielt, gut genommen - aber das geht nicht. Nach einer Minute geht das einfach nicht. Dann läufst du die ganze Zeit hinterher, liegst 2:0 hinten gegen eine müde Mannschaft, weil sie unheimlich viele Spiele haben. Wir haben gesagt, die werden eine schnelle  Entscheidung suchen, um es dann etwas ruhiger angehen zu lassen. Dass es so schnell geht - da haben sie uns anscheinend überrascht."

Premiere Studiogast Ewald Lienen:

...über die Chance des HSV einen Titel zu holen: "Für den HSV ist es wichtig, die totale Konzentration aufrecht zu halten, damit man überhaupt in irgendeinem Wettbewerb etwas holt. Es ist ganz schwierig, drei Wettbewerbe so kurz vor Schluss zu bestreiten. Da braucht man ganz hohe Konzentration und die nötige Lockerheit. Bislang hat man noch gar nichts erreicht, deshalb ist für Euphorie oder Vorabfeiern keine Zeit. Joris Mathijsen hat es in der Halbzeit gesagt: Vielleicht sind die in der Geschäftsstelle auf Wolke sieben, der Trainer und die Spieler dürfen es aber nicht sein!"

...über die zahlreichen Aufeinandertreffen vom Hamburger SV und Werder Bremen: Die Geschichte mit Bremen ist auch etwas Außergewöhnliches: Vier Spiele in 19 Tagen gegen die gleiche Mannschaft ist komisch. Das ist für den Trainer komisch, das ist für den Klub komisch. Positiv ist nur, dass es verschiedene Wettbewerbe sind und dass es immer hin und her geht:  Auswärts, zu Hause, so dass man etwas Abwechslung hat. Aber es ist schwierig."

...über die Favoritenrolle zwischen Hamburg und Bremen: "Das ist schwer zu sagen. Fakt ist: Bremen hat aktuell eine größere internationale Erfahrung als Hamburg. Ich glaube, dass Bremen ganz hoch einzuschätzen ist - gerade wenn es um den UEFA-Pokal geht."

Die Stimmen vom Samstag

Premiere Experte Matthias Sammer:

...über angebliche Kontakte zum FC Bayern München: "Das stimmt nicht. Es gab kein Gespräch mit Uli Hoeneß, wir haben keinen Kontakt."

...über ein mögliches Engagement als Trainer beim FC Bayern: "Im Moment wird sehr, sehr viel spekuliert und einiges geschrieben. Ich finde die Diskussion unsäglich. Bisher hat noch niemand geäußert, dass Jürgen Klinsmann nicht mehr Trainer sein wird. Das sind alles Spekulationen. Da kommen Namen ins Spiel, vielleicht kommt auch mein Name ins Spiel... Diese Diskussion muss man nicht führen. Das ist gegenüber den handelnden Personen unsäglich."

...über das Krisenmanagement von Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann: "Es ist klar, dass es keine einfache Konstellation für ihn ist. Aber ich muss ihm ein Kompliment aussprechen. Er macht das hochprofessionell. Er stellt sich vor und nach dem Spiel, er macht das sehr, sehr gut."

...über Spitzenreiter VfL Wolfsburg: "Zehn Siege hintereinander können kein Glück sein. Es ist einfach nur Können und Qualität. Es ist auch eine Form von Qualität, dass sie nach dem 1:1 nicht fallen. Sie sind stabil, sie wissen, dass sie zu jeder Zeit auch von der läuferischen Qualität in der Lage sind, noch ein Tor zu machen."

...über das Unterstatement der Wolfsburger Protagonisten: "Einerseits wird die Leistung vom Trainer realistisch eingeschätzt. Andererseits könnte eine Disbalance entstehen, wenn man die Meisterschaft immer ein Stück weit wegdrückt. Ich bin gespannt, wann der Großangriff kommt, auch verbal. Vielleicht kommt er auch nicht, oder erst nach dem 33. Spieltag. Das ist ein Tanz auf der Rasierklinge. Man muss auch sehen, dass man die Spieler emotional packt."

...über das Handspiel von Wolfsburgs Jan Simunek: "Der Schiedsrichter steht nicht glücklich. So, wie er steht, kann er es nicht sehen. Wenn er anders steht, hätte man sich als VfL Wolfsburg nicht beschweren können, wenn er Elfmeter gegeben hätte."

...über Stuttgarts Torjäger Mario Gomez: "Es ist national ein Ausnahmestürmer. Ich wünsche mir, dass er auch in der Nationalmannschaft den endgültigen Durchbruch schafft. Das ist für meine Begriffe ein kleines Kopfproblem. Wenn er da ein Tor macht, dann ist auch da der Knoten geplatzt. Dann würde ich ihn schon jetzt als Weltklasse bezeichnen."

Arminia Bielefeld - Bayern München 0:1

Uli Hoeneß (Manager FC Bayern München):

...über das 1:0 in Bielefeld: "Die Erleichterung ist groß. Wir haben heute hochverdient gewonnen. Gerade in der zweiten Halbzeit hatten wir vier, fünf hochkarätige Chancen. Da wäre es fatal gewesen, wenn wir nicht gewonnen hätten."

...über die Chancen auf die Meisterschaft: "Sie sind so geblieben, wie sie vorher waren. Aber wir haben wieder ein Auswärtsspiel mehr gemacht und Wolfsburg hat ein Heimspiel mehr gehabt. Insofern sind sie ein kleines bisschen größer geworden."

...über den derzeitigen Status des Rekordmeisters: "Ich habe das Gefühl, dass uns von außen erzählt werden soll, dass wir im Chaos sind und eine katastrophale Saison spielen. Ich sehe das nicht ganz so. Wir haben das Viertelfinale der Champions League erreicht und sind in der Meisterschaft mit dabei. Wir haben wirtschaftlich ein gutes Jahr hinter uns. Es gibt viele Vereine auf der Welt, die glücklich wären, in einer solchen Situation zu sein wie der FC Bayern."

Philipp Lahm (FC Bayern München):

...über das Verhältnis der Mannschaft zu Trainer Jürgen Klinsmann: "Es ist gut. Das hat man heute gesehen. Da war kein einziger dabei, der irgendwie rumgestanden ist oder was auch immer. Wir haben heute als Mannschaft überzeugt, auch wenn es spielerisch nicht hochklassig war."

VfL Wolfsburg - Bayer Leverkusen 2:1

Felix Magath (Trainer VfL Wolfsburg):

...über den schweren Sieg: "Es war ein harter Kampf. Nicht nur die Spieler haben sich schwer getan in der zweiten Hälfte, sondern auch ich. Da hat man gesehen, dass wir Schwierigkeiten haben mit der Situation, in der Tabelle vorne zu sein und gejagt zu werden. Wir waren heute wieder einmal ein glücklicher Sieger.

...über die VfL-Schwächen: "Es ist immer wieder dasselbe, das mich stört: Die Passivität, die wir an den Tag legen, anstatt aktiv weiter nach vorne zu spielen. Wir reagieren nur auf das, was der Gegner macht. Das ist mir zu wenig."

...über den Kampf um die Meisterschaft: "Der FC Bayern wird Meister. Ein 1:0 ist das, was die Bayern auszeichnet: Das Ergebnis zu erzielen, das sie brauchen. Sie kommen nach einer 1:0-Führung nicht so in Schwierigkeiten wie wir."

Zvjezdan Misimovic (VfL Wolfsburg):

über den Verlauf des Spiels: "Klar müssen wir uns steigern. Die erste Halbzeit war okay, aber dann haben wir wieder den Faden verloren. Heute ist es noch mal gut gegangen. Aber auf Dauer kann das nicht gut gehen."

1. FC Köln - VfB Stuttgart 0:3

Mario Gomez (VfB Stuttgart):

...über die Chancen, noch in den Meisterkampf einzugreifen: "Ich habe seit vier Wochen keine Tabelle mehr gesehen. Wir haben in der Hinrunde zu viele Punkte verschenkt. Deswegen dürfen wir jetzt keinen einzigen mehr verschenken, dann werden wir sehen, zu was es reicht."

...über seinen Dreierpack: "So einfach war es selten. Ich muss mich bei meinen Mitspielern bedanken. Bei ersten muss ich vielleicht noch Bei den anderen beiden war es sensationell und uneigennützig gespielt. Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind."

Christoph Daum (Trainer 1.FC Köln):

...über die Niederlagen gegen Stuttgart: "So enttäuschend die Heimniederlage ist: Wir werden noch einige Siege einfahren und werden aus eigener Kraft die gute Ausgangsposition nutzen, die sich die Mannschaft erarbeitet hat."

Eintracht Frankfurt - Borussia M'Gladbach 4:1

Marko Marin (Borussia Mönchengladbach):

...über die Chancen auf den Klassenverbleib: "Wir sind immer noch dabei. Im nächsten Spiel zuhause müssen wir anders auftreten."

Schalke 04 - Energie Cottbus 4:0

Mike Büskens (Trainer Schalke 04):

...über das Spiel: "Ich glaube, dass wir sehr guten Fußball gespielt und die Partie klar kontrolliert haben. Wir haben uns einige sehr schöne Chancen herausgespielt."

...über Orlando Engelaar: "Orlando stand hier sehr lange in der Kritik. Zum Teil auch unberechtigt. Hier hat man ihn teilweise zum Sündenbock für eine nicht so gut laufende Saison gemacht, das ist uns Trainern zu einfach. Deswegen kommt er immer wieder rein und hat heute die Vorarbeit auf Kevin Kuranyi gegeben. Er hat damit bewiesen, welche Qualitäten er besitzt."

...über seinen eigenen Einfluss: "Sie können von mir nicht erwarten, dass ich jetzt erkläre, warum es dem Vernehmen nach im Moment besser läuft. Das steht mir auch gar nicht zu. Fakt ist: "Wir haben sehr gute Spieler, die ihre Stärken in der Offensive im Eins-gegen-Eins haben. Das leben sie im Moment aus."

...über seine persönliche Zukunft: "Ich weiß nicht, wie oft ich das schon gesagt habe. Das interessiert mich wirklich nicht. Mich interessiert jetzt nächste Woche die Allianz-Arena, da war ich noch nie. Darauf kommt es an."

Jermaine Jones (Schalke 04):

...über das Trainergespann: "Wenn am Ende alles stimmt und wir unsere Ziele noch erreichen, muss man sehen was nächste Saison kommt. Bis jetzt machen sie einen super Job. Die Mannschaft steht total hinter ihnen und ich glaube das sieht man auch daran, wie wir auf dem Platz spielen."

...über die Arbeit des Trios: "Es ist das gleiche wie damals, als sie das Ding übernommen haben. Sie bringen eine super Stimmung in die Truppe, wir haben Spaß und arbeiten viel. Ich glaube, das sieht man bei jedem Einzelnen. Man kann ihnen die letzten Erfolge zurechnen, sie haben einen großen Anteil daran."

Kevin Kuranyi (Schalke 04):

..über den guten Lauf der Schalker: "Ich glaube die neuen Trainer haben frischen Wind reingebracht. Jeder Spieler hat wieder die Chance auf einen Stammplatz gesucht. Das hat gut getan. Die drei wissen ganz genau wie wir spielen und wie wir denken."

...über die Reaktion der Mannschaft nach Engelaars Assist: "Ich kenne seine Situation ganz genau, deswegen ist es wichtig, dass wir als Mannschaft hinter ihm stehen. Und auch, dass die Fans ihm helfen, sich wohl zu fühlen."

...über die Perspektive der Trainer: "Natürlich wollen wir, dass sie weiter machen. Jeder sieht ihre Arbeit, wir verstehen uns gut, die Zusammenarbeit passt. Ich hoffe dass wir eine Chance bekommen."

Die Tabelle nach dem 28. Spieltag