"Wollen jetzt in die Champions League"

SID
In Meister-Form: Der 3:0-Dreier in Köln war für den VfB der vierte Sieg in Folge
© Getty

Die Fans sangen bereits von der deutschen Meisterschaft, doch Matchwinner Mario Gomez und Teamchef Markus Babbel wollten von einer Wiederholung des Überraschungs-Coups von 2007 noch nichts wissen.

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"Wenn wir so weitermachen ist die Champions League nicht mehr weit weg. Aber in der Kabine habe ich noch nichts von einem neuen Saisonziel gehört", sagte Nationalspieler Gomez, der den 3:0 (1:0)-Erfolg des VfB Stuttgart beim 1. FC Köln mit einem Dreierpack (16., 55. und 71.) fast im Alleingang unter Dach und Fach brachte.

Nach dem vierten Erfolg in Serie befindet sich aber nicht nur der Anhang der Schwaben auf einer Euphoriewelle. Beim VfB werden langsam Erinnerungen an den furiosen Endspurt mit acht Siegen in Folge zum Titelgewinn vor zwei Jahren wach.

"Wollen Druck ausüben"

"Natürlich kann ich mich daran noch gut erinnern. Es ist ja noch nicht so lange her", meinte Sportdirektor Horst Heldt, fügte aber an: "Für einen Vergleich ist es noch zu früh. Aber natürlich wollen wir jetzt in die Champions League."

Sechs Spieltage vor Schluss beträgt der Rückstand auf Tabellenführer VfL Wolfsburg sechs Punkte.

Die Wölfe gastieren aber noch in Stuttgart. "Wir wollen Druck auf die Mannschaften vor uns ausüben. Wenn wir sie nervös machen, dann ist das natürlich gut", erklärte Thomas Hitzlsperger.

Babbel holt 33 Punkte

Der Nationalspieler ist nach seiner fünften Gelben Karte im nächsten Spiel gegen Eintracht Frankfurt allerdings gesperrt.

Babbel gab sich nach dem verdienten Erfolg seiner Mannschaft aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit zurückhaltend.

Aus eigener Kraft könne man nach ganz oben nicht kommen. Daher sei es wichtig, den Abstand nach hinten zu halten, so Babbel.

Unter der Regie des Ex-Nationalspielers holten die Stuttgarter von 42 möglichen Punkten stolze 33.

"Wenn wir aber glauben, wir hätten schon etwas erreicht, sind wir auf dem Holzweg", sagte Babbel. Besonders in der ersten Halbzeit taten sich die Schwaben schwer und wirkten in der Defensive unsicher.

Gomez bärenstark

Die einzige VfB-Chance vor der Pause verwertete Gomez im Stile eines Torjägers nach einer Flanke von Roberto Hilbert.

Nach dem Wechsel sorgte Gomez nach schönen Zuspielen von Cacau und Sami Khedira mit seinen Saisontoren 17 und 18 schnell für klare Verhältnisse und Frust beim Gegner.

Die Kölner haben den Klassenerhalt nach der dritten Niederlage in Folge immer noch nicht endgültig sicher, doch aufgrund der Schwächen der Konkurrenz wird der Aufsteiger bei neun Zählern Vorsprung wohl nicht mehr ernsthaft in Gefahr geraten.

"Wir haben unsere Grenzen von einer Mannschaft aufgezeigt bekommen, die einen Lauf hat", meinte FC-Trainer Christoph Daum, dessen Team seit dem 7. November 2008 auf einen Heimsieg wartet.

Dementsprechend enttäuscht reagierte der Kölner Anhang auf die erneute Pleite und verließ in großen Teilen frühzeitig das Stadion. "Sicher fühlen wir uns erst, wenn der Klassenerhalt geschafft ist", meinte Daum.

Köln - Stuttgart: Daten & Fakten