Hoeneß: "Es wurde mit zweierlei Maß gemessen."

SID
Hertha-Manager Dieter Hoeneß fühlte sich von Schidesrichter Knut Kircher benachteiligt
© Getty

Manager Dieter Hoeneß schüttelte immer wieder den Kopf, Mannschaftskapitän Arne Friedrich zuckte frustriert mit den Schultern und auch Trainer Lucien Favre viel es "schwer, die Niederlage zu akzeptieren."

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Nach der 1:2 (0:0)-Schlappe beim VfL Wolfsburg saß bei Hertha BSC Berlin der Stachel der verlorenen Tabellenführung tief.

Berliner gehen auf Kircher los

Allerdings war die Suche nach dem Schuldigen zumindest für einige Spieler und Verantwortliche schnell erledigt - Schiedsrichter Knut Kircher, so schien es, hatte die Berliner nach nur einer Woche von der Bundesliga-Spitze gestoßen.

"Bisher hatten wir in der Saison wenig mit Fehlentscheidungen zu tun, aber hier wurde klar mit zweierlei Maß gemessen", beklagte Friedrich die Spielleitung des Referees und erhielt sogleich Unterstützung von Hoeneß.

"Die zwei entscheidenden Szenen muss ich mir erklären lassen. Keine Ahnung, was da gepfiffen wurde. Aber ich schätze, dass Herr Kircher eine unruhige Nacht haben wird, wenn er sich das nochmal anschaut", so der 56-Jährige.

Grund für den Ärger der Herthaner waren ein nicht gegebener Treffer von Cicero in der ersten Halbzeit sowie das späte 2:1 für Wolfsburg durch Doppeltorschütze Edin Dzeko (72./84.).

"Nur ein Blinder sieht das nicht"

"Ich verstehe nicht, dass Ciceros Tor abgepfiffen wird, wo ich daneben gestanden und nichts gesehen habe, und dann Dzekos Kopfballtor trotz klaren Foulspiels gegeben wird", ereiferte sich Friedrich.

Zumindest bezüglich der zweiten Szene hatte auch Friedrichs Abwehrkollege Josip Simunic eine eindeutige Meinung:

"Das war ein klares Foul, nur ein Blinder sieht das nicht", meckerte der Kroate und beschuldigte Dzeko, sich bei ihm "mit beiden Händen aufgestützt" zu haben.

Das wollte sich Wolfsburgs Bosnier anschließend allerdings nicht unterstellen lassen und sprach seinerseits von einem "normalen Zweikampf".

Ähnlich auseinander gingen die Meinungen auch bei Kirchers Entscheidung, einem vermeintlichen Kopfballtor von Cicero in der 30. Minute die Anerkennung zu verwehren.

Der Schiedsrichter hatte ein Foulspiel des Berliners Rodnei gegen Alexander Madlung erkannt und lag dabei zumindest mit den Wolfsburgern auf einer Linie.

Dzeko macht zehntes Saisontor

"Ein klares Foul", befand auch VfL-Coach Felix Magath. Dass ein regulärer Treffer von Cicero zum 1:0 für die Gäste in der 62. Minute dennoch nicht zum Sieg reichte, lag vor allem an Dzeko, der in der starken Schlussphase der Platzherren seine Saisontore Nummer neun und zehn erzielte.

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"Wir haben nach dem 1:0 zu kompliziert gespielt und Wolfsburg wieder stark gemacht´, erklärte Favre, der im Gegensatz zu seinen Spielern keine Ausreden gelten ließ: "Wir dürfen die Schuld nicht beim Schiedsrichter suchen."

Wölfe daheim weiter ungeschlagen

Derweil waren die 'Wölfe´ drei Tage nach der bitteren 0: 2-Pleite im UEFA-Cup bei Paris St. Germain wieder obenauf.

"Unser Sieg ist nicht unverdient, auch wenn Hertha spielerisch die reifere Mannschaft war", meinte Magath, dessen Team in dieser Saison zu Hause weiter ungeschlagen ist.

Bevor am Sonntag kommender Woche im Gastspiel beim Hamburger SV der Angriff auf die Spitzengruppe der Bundesliga folgen soll, steht am Donnerstag allerdings noch das Rückspiel gegen Frankreichs Tabellenzweiten im Kampf um den Einzug ins UEFA-Cup-Achtelfinale an.

Magath sieht dabei die nächste Chance zur Bewährung für sein Team: 'Ein Weiterkommen ist für uns immer noch möglich. Wir werden alles daran setzen, das 0:2 aus dem Hinspiel noch umzudrehen."

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