Bochum gewinnt Abstiegsduell gegen Karlsruhe

Von Andreas Lehner / Benny Semmler
Dino Drpic (M.) feierte gegen Bochum sein Bundesliga-Debüt für den KSC
© Getty

Der VfL Bochum hat das Kellerduell gegen den Karlsruher SC mit 2:0 (1:0) gewonnen und sich damit von den Abstiegsrängen verabschiedet.

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Die Tore beim erst zweiten Saisonsieg vor 20.148 Zuschauern erzielten Christian Fuchs (27.) und Neuzugang Diego Klimowicz (65.).

Der KSC liegt mit 13 Punkten nun auf dem Relegationsplatz.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Spiel: Die Fans reagieren noch mal auf die Trennung von Thomas Zdebel und rufen bei der Mannschaftsaufstellung nur dessen Namen. Dazu "Koller-raus"-Rufe. Angespannte Stimmung in Bochum. Neuzugang Klimowicz steht in der Startelf. Beim KSC beginnt Neuzugang Drpic in der Innenverteidigung. Im Vergleich zum Pokal drei weitere Änderungen: Görlitz, Freis und Stindl für Carnell, da Silva und Kennedy.

7.: Gute Flanke von Concha von rechts. Miller verschätzt sich, aber Görlitz rettet zur Ecke!

15.: Herrlicher Pass von Federico in die Tiefe auf Freis. Der schießt aus zehn Metern aber Fernandes an. Schwacher Abschluss.

18.: Freistoß Bochum: Alle Langen warten im Strafraum. Doch Fuchs haut den Ball aus 28 Metern in halbrechter Position aufs kurze Eck. Miller lässt den Ball nach vorne prallen. Der VfL holt sich den Abpraller, kommt aber nicht zum Abschluss.

27., 1:0, Fuchs: Freistoß für Bochum aus 18 Metern. Epalle legt quer und Fuchs hämmert das Ding links unten rein. Miller sieht dabei aber nicht gut aus - war die Torwartecke.

37.: Riesen-Chance für den KSC! Görlitz mit der Flanke von rechts. Freis bekommt den Ball am langen Pfosten, drischt das Ding aber aus acht Metern knapp am rechten Pfosten vorbei.

54.: Das gibt's selten. Ersatzspieler Bönig will den Ball zur Ecke nicht hergeben und sieht Gelb.

65., 2:0, Klimowicz: Ballverlust des KSC in der Vorwärtsbewegung. Azaouagh auf Sestak, der schlägt einen Haken und schickt Klimowicz auf die Reise. Der Argentinier läuft allein auf Miller zu, umspielt den Keeper und schiebt aus sieben Metern ein.

83.: Timm rutscht eine Flanke von rechts über den Schlappen. Fernandes lenkt den Ball gerade noch über die Latte.

So lief das Spiel: Der VfL war von Beginn an gewillt, dieses Abstiegsduell zu gewinnen und übernahm sofort die Initiative. Allerdings hatte der KSC wenig Mühe, die Angriffe zu verteidigen. Karlsruhe gestaltete das Spiel nach zehn Minuten ausgeglichen und hatte mit seinem ersten richtigen Angriff die große Chance zur Führung durch Freis. Als sich die Badener stabilisiert hatten, fiel die Führung für Bochum. Die Hausherren konnten das Momentum aber nicht nutzen, und der KSC übernahm die Kontrolle. Die Badener ließen allerdings gute Möglichkeiten ungenutzt.

Nach dem Seitenwechsel machten die Gäste da weiter, wo sie aufgehört hatten und drängten auf den Ausgleich. Doch Bochum nutzte den ersten Konter der zweiten Hälfte durch Klimowicz eiskalt und sorgte damit für die Vorentscheidung. Danach versuchte der KSC zwar noch mal alles, Becker wechselte auch offensiv, aber entscheidend durchsetzen konnten sich die Gäste nicht mehr.

Der Star des Spiels: Christian Fuchs. Der Österreicher war nicht nur wegen seines Tores Bochums Bester. Machte über die linke Seite immer wieder Dampf, bereitete viele Torschüsse vor und kam auch selbst zum Abschluss.

Die Gurke des Spiels: Markus Miller. Der Keeper war alles andere als ein sicherer Rückhalt, sah beim 1:0 schlecht aus und hatte besonders bei hohen Bällen Probleme in der Strafraumbeherrschung. Im Abstiegskampf ein wichtiger Faktor.

Die Lehren des Spiels: Ein spielerischer Leckerbissen war von beiden Mannschaften nicht zu erwarten. Beide Mannschaften setzten daher zunächst auf die kämpferische Karte, wobei der KSC nach kleineren Anfangsschwierigkeiten die bessere Figur machte und auch dank der Rückkehrer Engelhardt und Federico in seiner Spielanlage reifer wirkte. Doch wie schon in der Vorrunde scheiterten die Badener an ihrer Abschlussschwäche. Wer solche Chancen nicht macht, wird es am Ende schwer haben.

Bochum agierte von Beginn an sehr diszipliniert und brachte mit dem nötigen Einsatz und Willen auch die Zuschauer auf ihre Seite, die vor Spielbeginn noch Ex-Kapitän Zdebel gehuldigt hatten. Die Führung durch eine Standardsituation spielte dem VfL natürlich in die Karten. Mit Klimowicz hat Bochum nun auch einen Knipser im Team, sein Zusammenspiel mit Sestak lässt auf mehr hoffen. Am Ende ein verdienter Sieg, weil der VfL vor dem Tor einfach konsequenter und abgeklärter war.

Bochum - Karlsruhe: Alle Daten und Fakten