Hoffenheim-Märchen geht weiter

SID
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© Getty

Hoffenheim siegte beim Bundesliga-Debüt bei Endergie Cottbus souverän mit 3:0. Die Elf von Ralf Rangnick war nie gefährdet.

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Cottbus  - 1899 Hoffenheim hat auch in der höchsten deutschen Spielklasse das erste Achtungszeichen gesetzt.

Der Aufsteiger aus der 3300-Einwohner-Gemeinde nahe Heidelberg gewann zum Auftakt der neuen Saison in der Bundesliga bei Energie Cottbus ungefährdet mit 3:0 (1:0) und führt damit gemeinsam mit Schalke gleich die Tabelle an. Die Treffer für die mutigen Gäste erzielten Vedad Ibisevic (16., 76. Minute) und Demba Ba (54.).

Ohne Wellington und Obasi

Auch ohne den verletzten Neuzugang Wellington und den bei den Olympischen Spielen weilenden Chinedu Obasi bescherte Hoffenheim damit Trainer Ralf Rangnick 32 Monate nach dessen Abschied von Schalke 04 wieder einen Erstliga-Sieg.

Sein Kollege Bojan Prasnikar dagegen weiß schon nach einem Spiel wieder, dass es eine ganz schwere Spielzeit wird.

Hoffenheim spielerisch besser

Das Märchen ging für die Hoffenheimer, die dank der Millionen von Mäzen Dietmar Hopp von den Niederungen des Amateur-Fußballs bis in die Beletage aufgestiegen sind, auch in den allerersten Bundesliga-Minuten gleich weiter.

Die junge Truppe mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren spielte in Cottbus munter mit, bewies bei Regenwetter und rutschigem Rasen ihr technisches und taktisches Geschick.

Und als Neuzugang Andreas Beck - der Junioren-Nationalspieler war vom VfB Stuttgart gekommen - auf Ba flankte, leitete der Senegalese per Kopf zu Ibisevic weiter, der aus fünf Metern traf. Der am Ende zweifache Torschütze hatte schon beim 1:0 im DFB-Pokal in Chemnitz die Entscheidung erzwungen.

Kein Feuer bei der Energie

Die Gastgeber wirkten im durch die neue Südtribüne nun geschlossenen Stadion der Freundschaft geschockt und vor allem gedanklich viel zu langsam.

Vom bekannten Energie-Feuer, das zuletzt fünf Heimsiege in Serie und den vierten Erstliga-Verbleib beschert hatte, fehlte jede Spur.

Trotz der Erfahrung von durchschnittlich 28,7 Jahren in der Startelf konnten die Cottbuser den Neuling nie in Verlegenheit bringen. Im Gegenteil: Ein Schuss von Tobias Weis strich knapp am Energie-Tor vorbei. Schlussmann Gerhard Tremmel musste gegen Ba in letzter Sekunde klären (36.).

Schwere Verletzung bei Nilsson

Einem Cottbuser Treffer durch Dennis Sörensen versagte Schiedsrichter Guido Winkmann aus Kerken in seinem ersten Bundesliga-Spiel wegen Torwart-Behinderung die Anerkennung.

Cottbus reagierte wütend: Hoffenheims Schwede Per Nilsson musste mit Verdacht auch Jochbeinbruch raus, als er im Zweikampf mit Mariusz Kukielka vom Ellenbogen des Polen getroffen wurde.

Dimitar Rangelow (57.) und Ervin Skela (61.) vergaben beste Freistoß-Chancen. Auf der Gegenseite machte der agile Ba nach einem weiten Pass von Ibisevic alles klar, als er Igor Mitreski narrte und ins lange Eck einschob.

Zudem verlängerte der Bosnier Ibisevic einen Schuss von Selim Teber zum 3:0.