FC Bayern München: Julian Nagelsmann verteilt Lob für zwei Abwehr-Lichtblicke

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Trainer Julian Nagelsmann vom FC Bayern München lobte Josip Stanisic und Dayot Upamecano ausdrücklich für ihre Auftritte beim 2:2 gegen den VfL Wolfsburg. Vor der Abwehr-Neuordnung gaben die beiden deutliche Empfehlungen ab.

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Bei der Pressekonferenz nach dem 2:2 seines FC Bayern München gegen den VfL Wolfsburg hatte Julian Nagelsmann einige nervige Fragen zur Zukunft von Robert Lewandowski und zu den ganzen sieglosen Spielen seit dem feststehenden Meistertitel zu beantworten.

Aber dann gab es er immerhin noch zwei Themen, die dem Trainer zu gefallen schienen. Es ging um die beiden Verteidiger Dayot Upamecano und Josip Stanisic, die beim letzten Spiel dieser Saison einen guten Eindruck hinterließen - und sich damit in Position brachten für den Konkurrenzkampf in der neuen.

Nagelsmann lobt Stanisic: "Sehr gut"

Das 22-jährige Eigengewächs Stanisic stand als rechtes Glied einer Dreieinhalberkette erstmals seit einem 4:0-Sieg gegen Union Berlin Mitte März in der Startelf. Mit einem schönen Kopfball brachte er seine Mannschaft früh in Führung, seine acht Balleroberungen waren Bestwert beim FC Bayern. "Sehr gut" fand Nagelsmann Stanisics Leistung. "Er hat ein Tor gemacht und auch sonst gut gespielt, ist ruhig gewesen am Ball. Da war ich sehr zufrieden."

Einziger Wermutstropfen: Vor den Gegentoren verhinderte Stanisic die beiden Flanken von seiner Seite nicht. Bei der zweiten Situation ließ ihn Vordermann Leon Goretzka aber auch arg im Stich, was Stanisic durchaus erzürnte. Es folgte ein gestenreiches, hitziges Wortgefecht zwischen dem Talent und dem Triple-Sieger.

Womöglich wertet Nagelsmann auch diese Reaktion positiv, monierte er doch zuletzt fehlende Kommunikation im Abwehrverbund: "Kommunikation ist wichtig, aber das werden wir in diesem Jahr nicht mehr herauskriegen. Es geht darum, dass jeder Verantwortung übernimmt und lieber zu viel spricht als zu wenig."

Nagelsmann über Upamecano: "Extrem akzeptiert"

Nicht als Lautsprecher bekannt ist Dayot Upamecano, vor der Saison wie Nagelsmann von RB Leipzig gekommen und 42,5 Millionen Euro teuer. Viel schädlicher als seine womöglich zu seltenen Ansagen waren in dieser Saison aber seine zu häufigen Aussetzer. In beachtlicher Regelmäßigkeit patzte der 23-jährige Innenverteidiger aus Frankreich kolossal.

In der Schlussphase der Saison wirkte Upamecano sicherer, auch in Wolfsburg überzeugte er: Upamecano verzeichnete die meisten Ballaktionen aller Spieler und glänzte darüber hinaus mit starken Pass- (93 Prozent) sowie Zweikampfquoten (70 Prozent).

"Die letzten Wochen hat er sich stabilisiert. Die letzten vier, fünf Spiele hat er viel stabiler gespielt als die Monate davor. Jetzt ist er sehr gut angekommen, auch extrem akzeptiert in der Mannschaft", sagte Nagelsmann und kündigte an: "Er wird nächstes Jahr sicherlich deutlich stabiler über den Jahresverlauf auftreten als es dieses Jahr der Fall war."

FC Bayern: Wie geht es in der Abwehr weiter?

Stanisic und Upamecano sind zwei von aktuell fünf Spielern im Kader, die sich um zwei oder drei Innenverteidiger-Plätze duellieren - je nachdem, ob Nagelsmann die von ihm so geliebte Dreierkette anwendet. Nach dem Abschied von Niklas Süle, der auf die Reise nach Wolfsburg freiwillig verzichtete, stehen ansonsten noch Lucas Hernandez (26), Benjamin Pavard (26) und Tanguy Nianzou (19) zur Verfügung.

Pavard und Stanisic könnten in einer Viererkette auch rechts verteidigen, wo zunächst aber unabhängig vom System Neuzugang Noussair Mazraoui von Ajax Amsterdam gesetzt sein dürfte. Auf links ist Alphonso Davies unantastbar. Womöglich verpflichtet der Klub auch noch einen weiteren Innenverteidiger, spekuliert wurde zuletzt über ein angebliches Interesse an Mazraouis Ajax-Kollegen Jurrien Timber. Leihgabe Chris Richards könnte unterdessen von der TSG Hoffenheim fest zurückkehren.

Die drei übrigen bereits zur Verfügung stehenden Kandidaten hinterließen beim Saisonfinale anders als Stanisic und Upamecano nicht den besten Eindruck. Hernandez hatte in Wolfsburg an beiden Gegentoren seinen Anteil, die anderen beiden kamen gar nicht erst zum Einsatz. Pavard zeigte zuletzt eher durchschnittliche Leistungen, Nianzou enttäuschte am vorletzten Spieltag beim 2:2 gegen den VfB Stuttgart und wurde frühzeitig ausgewechselt.

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