Der FC Bayern im Transfer-Dilemma! Warum der FCB den BVB kopieren muss - aber eigentlich nicht kann

Von Johannes Ohr
Rekordspieler Lucas Hernandez (r. mit Dortmunds Jude Bellingham) hat das Gehaltsgefüge bei den Bayern nachhaltig verändert.
© getty
Cookie-Einstellungen

Bayerns Transfer-Dilemma: Das Fazit

So richtig kopieren kann der FC Bayern das Transfer-Modell des BVB (noch) nicht. Der Verein steckt in einem Dilemma. Zwischen wirtschaftlichem Druck auf der einen, und sportlichem Druck auf der anderen Seite. Wollen die Bosse die neue Strategie wirklich durchziehen und den Kampf um die weltweit besten Talente für sich entscheiden, muss sich der Verein fast zwangsläufig vom Selbstverständnis verabschieden, in der Champions League jedes Jahr unter die Top-4 zu kommen. Und gleichzeitig den Umbruch im Kader weiter vorantreiben.

Dass Kahn und Sportchef Hasan Salihamidzic die 2023 auslaufenden Verträge mit Manuel Neuer (36) und Thomas Müller (32) nach kicker-Informationen nur um ein weiteres Jahr verlängern wollen, ist deshalb durchaus auch als Signal eines Erneuerungsprozess zu werten.

Und was passiert mit Robert Lewandowski, dessen Zukunft offen scheint?

"Ich denke, Robert hat in den letzten zwei oder drei Jahren die Anerkennung bekommen, die er wirklich verdient hat, auch in Bezug auf die individuelle Anerkennung, die Wahl zum Weltfußballer des Jahres und einige individuelle Trophäen aufgrund dessen, was er in den letzten Jahren bei Bayern München geleistet hat", sagte Ex-Bundes-und Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann in einer internationalen Medienrunde, in der auch SPOX und GOAL dabei waren.

"Das zeigt auch, dass das Umfeld bei Bayern München ihm die Möglichkeit gibt, herauszustechen und so viele Tore zu schießen, weil er Spieler hat, die ihn einfach fantastisch unterstützen." Den ganz großen Druck, mit dem Polen möglichst schnell zu verlängern, sieht Klinsmann aber nicht: "Ich denke, es gibt eigentlich keine Dringlichkeit für Bayern München. Aber natürlich ist Robert Lewandowski das wichtigste Element. Wenn er bei Bayern bleibt, wovon ich überzeugt bin, dann sind alle Teile (für weitere Titel, die Red.) vorhanden."

Kahn sieht diese Argumente natürlich, erinnerte im Doppelpass aber eben auch daran: "Ganz nebenbei geht es da eben auch um finanzielle Dinge und da muss man sich als Verein Gedanken machen, wie man das hinbekommt. Denn auch der FC Bayern hat in den letzten zwei Jahren gelitten."