FC Bayern: Sammer sieht Zeit mit Guardiola zwiegespalten

Von Justin Kraft/SID
Matthias Sammer, Pep Guardiola
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Matthias Sammer sieht die Zeit mit Star-Trainer Pep Guardiola beim FC Bayern München zwiegespalten. "Guardiola ist bestimmt der wichtigste Impulsgeber für den Fußball der Gegenwart", sagte der Europameister von 1996 der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, aber: "In München ist es nicht gelungen, die letzten zwei Prozent zu aktivieren."

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Sammer bezieht sich damit auf die gemeinsame Zeit bei Rekordmeister Bayern München (2013 bis 2016), wo er als Sportvorstand mit Guardiola gearbeitet hat. Er habe dennoch "den größten Respekt für Pep und empfinde tiefe Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit." Trotz der nationalen Erfolge verpassten die Bayern unter Guardiola den angestrebten Triumph in der Champions League.

"Am Ende dieses fantastischen Prozesses hat er die Mannschaft nicht so wachsen lassen, dass sie die letzten Schritte auf dem Weg allein gehen konnte", sagte der 54-Jährige. Das große Geheimnis von Trainern wie Ottmar Hitzfeld und Jupp Heynckes sei gewesen, "dass sie Mannschaften zu dieser Form der Selbstständigkeit befähigt haben."

"Pep hatte mit seinen Analysen immer recht, seine Maßnahmen sind fast immer genau so aufgegangen wie geplant. In der Folge hat die Mannschaft ein Stück weit das eigene Denken eingestellt", sagte Sammer: "Aber auf dem allerhöchsten Niveau kommt der Punkt, an dem eigene Entscheidungen von Spielern gefordert sind."

Guardiola: Kann meine Prinzipien nicht einfach ändern

Aktuell ist Guardiola bei Manchester City in der Premier League angestellt. Erst kürzlich äußerte er sich in einem Interview mit Sky über seine Zeit in Deutschland. Der 51-Jährige habe viel in der Bundesliga gelernt und sich angepasst. "Ich komme aus Katalonien. Meine fußballerische Ausbildung kommt von dort", schränkte er jedoch ein: "Meine Prinzipien kommen von dort. Wenn ich in Deutschland mit Ralf Rangnicks oder Jürgen Klopps Ideen aufgewachsen wäre, würde ich es vielleicht wie sie machen."

Er könne die Art und Weise, wie er Fußball fühle, aber nicht einfach ändern, weil andere Erfolg haben. "Jeder muss tun, was er tun möchte", erklärte Guardiola. Seit 2016 arbeitet der Katalane bei Manchester City. Sein Vertrag läuft 2023 aus.

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