Pro und Contra zur Pokal-Klatsche des FC Bayern: Kann die Bundesliga doch noch spannend werden?

Der FC Bayern kassierte am Niederrhein eine historische Pleite.
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Contra: Der Liga konnte nichts Schlimmeres passieren

von Filippo Cataldo

Das Adjektiv historisch wird in der ohnehin sehr adjektivliebenden Sportberichterstattung viel zu oft verwendet und gehört eigentlich auf den Floskelfriedhof. Aber diesmal passt es ausnahmsweise. Daher: Streicht euch diesen 27.10.2021 rot im Kalender an!

Borussia Mönchengladbach 5, FC Bayern München 0: Besser (schlimmer) wird's nicht mehr!

Ja, die Gladbacher haben in dieser zweiten DFB-Pokalrunde eindrucksvoll gezeigt, wie diese Bayern nicht nur geschlagen, sondern vernichtet werden können.

Dass die Spieler des Rekordmeisters nicht in die Zweikämpfe und komplett unter die Räder kamen, lag natürlich nicht nur an einem recht glücklichen Drehbuch (frühe Gegentore mit Tiefenwirklung), an den Stellungsfehlern und Dusseligkeiten von Dayot Upamencano und seinen Kollegen. Sondern auch und vor allem an den von Trainer Adi Hütter hervorragend eingestellten und überragend aufspielenden Gladbachern.

Doch so grandios die Gladbacher die Bayern filetiert haben, so ohnmächtig sich die Münchner von ihnen in ihre Einzelteile zerlegen ließen: Für die Bundesliga war diese historische FCB-Pleite im Pokal das Schlimmste, was passieren konnte. Alle, die nun leise auf neue Spannung im Titelkampf hoffen, werden noch furchtbarer enttäuscht werden als die Bayern-Fans am Mittwoch.

FC Bayern muss Pleite aufarbeiten - das ist das Problem für die Liga

Die Niederlage war zu groß und zu verheerend, als dass sie an der Säbener Straße und in Julian Nagelsmanns Küche als sehr schmerzhafter Betriebsunfall verbucht werden könnte. Mund abputzen, weitermachen - das funktioniert in diesem Fall nicht. Mannschaft und Trainerteam müssen diese Pleite ordentlich aufarbeiten. Das Problem für die Konkurrenz: Mannschaft und Trainerteam des FC Bayern sind so gut, dass sie das können.

Wie gesagt: Die Niederlage muss aufgearbeitet werden, aber die Bayern müssen nichts Grundlegendes hinterfragen. Auch wenn am Mittwoch generell nur sehr wenig geklappt hat, einige Akteure schon in den vergangenen Wochen immer mal wieder etwas überspielt wirkten und nicht alle Personalentscheidungen Nagelsmanns immer komplett schlüssig wirken: Die Münchner sind taktisch hervorragend ausgebildet, die Saison lief auch international zu gut bisher.

Wenn Mannschaft und Trainerteam jetzt auch noch die Lehren aus dieser Niederlage ziehen, die richtigen Stellschrauben suchen und höchstwahrscheinlich auch finden, dürften sie nur noch stärker werden. Erschwerend kommt aus Sicht der Konkurrenz dazu, dass das 0:5 natürlich an den emotionalen Grundfesten der Bayern gerüttelt hat.

Die Spieler sind sind an der Ehre gepackt, sie sind wütend. Wenn die Geschichte eines gezeigt hat, dann das: Wehe den Gegnern, wenn der FC Bayern wütend ist!

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