FC Bayern: Fünf Verbesserungen unter Trainer Julian Nagelsmann

Von den ersten neun Pflichtspielen unter Trainer Julian Nagelsmann hat der FC Bayern München acht gewonnen.
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Leroy Sane hat seine Idealposition bekommen

Pfiffe der eigenen Fans und eine Auswechslung zur Halbzeit: Das Heimspiel gegen Köln Ende August war der Tiefpunkt von Leroy Sanes bisheriger Zeit beim FC Bayern. Daraufhin hatte Nagelsmann eine Idee, er beorderte den Linksfuß für das nächste Spiel vom rechten auf den linken Flügel und voila: 12:0-Sieg, drei Scorerpunkte Sane. Gut, es ging im DFB-Pokal gegen den Fünftligisten Bremer SV, aber immerhin.

In den folgenden Spielen unterstrich Sane seinen Aufwärtstrend, versprüht auch gegen stärkere Gegner Spielfreude und liefert regelmäßig Scorerpunkte. Wegen der Mannschaftsstatik bekommt Sane auf der linken Seite viele Freiräume: Der Außenverteidiger Davies hält die Position an der Seitenlinie oft sehr hoch, weswegen Sane auch ins Zentrum stoßen und die Halbräume bespielen kann.

Knapp einen Monat nach dem Tiefpunkt befindet sich Sane dank des Flügelwechsels aktuell in der wohl besten Phase seit seinem Wechsel für 45 Millionen Euro von Manchester City zum FC Bayern. Neu war Nagelsmanns Idee übrigens nicht: Exakt auf dieser Position spielte Sane in der Saison 2017/18, in der er mit City die Premier League gewann und zum besten jungen Spieler der Liga gewählt wurde. Flick hatte diese Option beim FC Bayern nie nachhaltig probiert, holte das aber nun immerhin erfolgreich in der Nationalmannschaft nach.

Julian Nagelsmanns Pressekonferenzen sind ergiebiger

Der Punkte/Spiel-Schnitt hat sich unter Nagelsmann im Vergleich zu Flick Stand jetzt von 2,53 auf 2,78 leicht erhöht. Repräsentativ ist der Wert wegen der geringen Anzahl an Spielen seit dem Trainerwechsel aber selbstverständlich noch nicht. Bei einer anderen Statistik ist der neue Trainer dem alten dagegen wohl schon uneinholbar enteilt: dem Worte/Pressekonferenz-Schnitt.

Flick beantwortete die ihm gestellten Fragen freundlich und ruhig, wählte seine Worte mit Bedacht. Oft sagte er dabei nicht viel. Nagelsmann kommt bei Pressekonferenzen im Gegensatz dazu gerne ins Plaudern, hält teilweise minutenlange Monologe wie Flick nur, wenn er zufällig mal nach Karl Lauterbach gefragt wurde.

Nagelsmanns Ausführungen können fachlich aufschlussreich sein wie bei seiner ausführlichen Begründung, warum Neuzugang Omar Richards bisher keine Rolle spielt. Der aus England gewohnte Kick'n'Rush-Fußball "strahlt noch ein bisschen ab", sagte Nagelsmann und referierte dann über den richtigen Einsatz des Stilmittels Dribbling.

Sie können aber auch mal einfach nur witzig sein, wie bei seiner Erklärung zur Ernsthaftigkeit von Kingsley Comans Herz-Operation. "Das ist tatsächlich nicht so krass, das haben mehrere Menschen", sagte Nagelsmann. "Es ist was anderes, ob die größte Anstrengung ist, zum Kühlschrank zu gehen, um sich ein kühles Helles zu holen, oder ob ich Leistungssportler bin."

Generell bemüht sich Nagelsmann um eine neue Art der Öffentlichkeitsarbeit, nutzt zur Kommunikation auch die sozialen Netzwerke. Er postet Fotos von sich mit Longboard oder veranstaltet ein Q&A mit Fans.

Bundesliga: Die Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München623:51816
2.Bayer Leverkusen616:7913
3.VfL Wolfsburg68:5313
4.Borussia Dortmund617:12512
5.SC Freiburg69:4512
6.1. FSV Mainz 0566:3310
7.1. FC Köln610:829
8.1. FC Union Berlin68:809
9.TSG Hoffenheim611:838
10.RB Leipzig612:757
11.Borussia M'gladbach66:9-37
12.Hertha BSC67:18-116
13.VfB Stuttgart69:12-35
14.Eintracht Frankfurt66:9-35
15.FC Augsburg62:11-95
16.Arminia Bielefeld63:6-34
17.VfL Bochum64:13-94
18.SpVgg Greuther Fürth64:16-121
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