FC Bayern München - Reschke über Kimmich-Transfer: "Herr Rummenigge, das ist aber nicht viel Geld"

Von SPOX
Kimmich schloss sich im Sommer 2015 dem FC Bayern an.
© getty

Michael Reschke arbeitete als Technischer Direktor beim FC Bayern, als dieser Joshua Kimmich vom VfB Stuttgart verpflichtete. Nun hat er verraten, dass es bei den Verantwortlichen durchaus Skepsis gab, ob der heutige Leistungsträger den aufgerufenen Preis wert ist.

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Nachdem Kimmich 2013 aus der Jugendabteilung des VfB Stuttgart zu RB Leipzig in die 3. Liga gewechselt war, entwickelte er sich dort zum Leistungsträger. Bis 2015 verfügten die Schwaben über eine Rückkaufoption, von der sie auch Gebrauch machten und 1,5 Millionen Euro an RB überwiesen. Von dort ging es jedoch direkt weiter nach München.

Die Bayern zahlten letztlich eine stolze Summe von zehn Millionen Euro. Wie Reschke im Sport1-Podcast "Meine Bayern-Woche" erklärte, soll dieser Betrag bei Karl-Heinz-Rummenigge für Bauschmerzen gesorgt haben: "Bei allem Respekt, wir wissen, wie sehr Sie den Spieler schätzen. Knapp zehn Millionen für einen, der noch keine Minute Bundesliga gespielt hat, ist für Bayern unüblich und extrem viel", teilte dieser Reschke mit.

Zunächst soll der FCB lediglich 4 bis 4,5 Millionen Euro für Kimmich eingeplant haben. Grund dafür, dass der Betrag (Reschke: "Auch für die Bayern eine mächtige Nummer") derart anstieg, war Ralf Rangnick. Der Leipziger Sportdirektor verstärkte seine Bemühungen um eine unmittelbare Rückkehr Kimmichs nach Sachsen.

Reschke sei darüber vom Stuttgarter Sportdirektor Jochen Schneider informiert worden: "Ralf Rangnick hat sich gemeldet und uns gesagt, dass er richtig Geld hinlegen will und wir daher mit vier bis fünf Millionen definitiv nicht hinkommen werden. Dann musste ich schlucken", erklärte Reschke.

Kimmich: "Wir müssen diesen Spieler verpflichten"

Kimmich, "die erste große Verpflichtung", für die Reschke beim FC Bayern "hauptverantwortlich" war, wurde von den Münchnern bereits lange beobachtet. Spätestens mit seinen Leistungen bei der U19-Eurpameisterschaft überzeugte er gänzlich: "Dort waren eine Reihe interessanter Spieler wie Niklas Stark, Julian Brandt und Levin Öztunali. Unser Interesse galt vor allem Joshua Kimmich. Bei der EM war er für mich eindeutig der interessanteste und stärkste Spieler."

Auch deshalb war es Reschke wichtig, sich auch gegen Widerstände durchzusetzen: "Ich habe mich damals sehr weit aus dem Fenster gelehnt. 'Herr Rummenigge, für einen zukünftigen deutschen Nationalspieler, der bei Bayern München über Jahre hinweg eine tragende Rolle spielen wird, ist das aber nicht viel Geld. Ich bin fest davon überzeugt: Wir müssen diesen Spieler für Bayern München verpflichten.'" Hinzu kam, dass Kimmich "von Anfang an nach München" wollte und "die Zusammenarbeit mit Pep Guardiola total faszinierend" fand.

Der FC Bayern sollte die Entscheidung nicht bereuen: Seit seinem Wechsel im Juli 2015 stand Kimmich in 254 Spielen für die Münchner auf dem Platz und hat sich auch in der deutschen Nationalmannschaft zu einer tragenden Säule entwickelt (52 Spiele). Mit dem FCB gewann er fünfmal die deutsche Meisterschaft, dreimal den Pokal sowie im Vorjahr die Champions League.

Joshua Kimmich: Statistiken für seine Vereine

VereinZeitraumSpieleToreVorlagen
FC Bayern Münchenab 20152542871
RB Leipzig2013-20155534