FC Bayern: Jerome Boateng fordert Sportler im Kampf gegen Rassismus zu mehr Engagement auf

Von SPOX
Jerome Boateng forderte mehr Engagament von seinen Kollegen im Kampf gegen Rassismus.
© imago images / Poolfoto

Bayern-Innenverteidiger Jerome Boateng hat sich im Gespräch mit dem vereinseigenen Stadionmagazin 51 für einen härteren Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung ausgesprochen. Speziell von seinen Sportler-Kollegen forderte er mehr Engagement.

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"Es ist eine sehr besorgniserregende Entwicklung. Ich denke, für viele ist es schwer, nachzuempfinden, was für ein Schmerz ausgelöst wird, wenn man wegen seiner Hautfarbe oder auch wegen seiner Religion anders behandelt wird", spricht der 31-Jährige über die aktuelle Situation im Zuge der Black-Lives-Matter-Demonstrationen. "Ich denke, es fängt alles mit der Erziehung an: Kein Mensch wird als Rassist geboren. Wenn du mit Hass aufwächst, den dir deine Eltern vielleicht vorleben, ist es schwer, aus diesem Kreislauf herauszukommen.

"Vielleicht", so Boateng weiter, "sollte man dieses Thema in den Lehrplänen an den Schulen mehr aufgreifen; nicht als eigenes Fach, aber einfach gründlicher in der Auseinandersetzung. Menschen sehen unterschiedlich aus, sonst wäre es ja langweilig. Aber wir haben alle das gleiche Blut in unserem Körper, und wenn wir in den Sand treten, bleibt da auch immer der gleiche Fußabdruck."

Vor allem von seinen Kollegen wünschte sich der Innenverteidiger deshalb mehr Engagement: "Sportler haben eine große Reichweite, und es gehört bei einem Vorbild dazu, dass man Verantwortung übernimmt." Zivilcourage und Verantwortung sei für eine "funktionierende Gesellschaft gerade in diesen bewegten Zeiten vielleicht wichtiger denn je. Es ist falsch, zuhause auf der Couch zu sitzen und zu sagen: Mich geht das nichts an. Kampf gegen Diskriminierung bedeutet auch, sich offen dagegen auszusprechen."

Jerome Boatengs Statistiken in der Saison 2019/20

EinsätzeSpielminutenToreVorlagen
342.597-2

Boateng: Habe "wieder sehr viel Spaß am Fußball"

Auf seine eigene, sportliche Zukunft blickt Boateng hingegen mit voller Freude. Er habe mittlerweile "wieder sehr viel Spaß am Fußball", was hauptsächlich daran liege, dass er "aktiv auf dem Platz" hätte mitwirken können. "Man ist zwar immer ein Teil des Teams, aber es fühlt sich einfach kompletter an."

Geholfen habe ihm dabei neben einer glutenfreien Ernährung ein neurofunktionales Training und Yoga: "Ich kenne meinen Körper inzwischen sehr gut, höre in mich hinein und schaue immer, was weiterhelfen kann. So sind diese Dinge eben dazugekommen."

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