FC Bayern München stürmt unaufhaltsam zum nächsten Titel: Fünf Erkenntnisse zum Meisterschaftskampf

Von Dennis Melzer
Leon Goretzka hat sichtlich an Muskelmasse zugelegt.
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4.: Corona-Pause nimmt keinen merklichen Einfluss auf die Physis

Nach einer längeren Pause ist es normalerweise Usus, dass sich Profi-Mannschaften akribisch über viele Wochen auf den Start einer neuen Saison vorbereiten können. Da im Jahr 2020 wegen der globalen Corona-Pandemie aber alles anders ist und die Bundesliga aus Termingründen bis Ende Juni finalisiert werden sollte, blieb den Trainerteams nur wenig Zeit, ihren Schützlingen die viel zitierten Automatismen einzuprägen.

Im Vorfeld der Wiederaufnahme des Spielbetriebs wurden neben der Legitimation, nicht nur aus spielphilosophischer Sicht erhebliche Zweifel geäußert - auch mögliche Auswirkungen auf die Physis der Spieler wurden thematisiert. Zwar hatten sich Akteure in diversen Cyber-Trainings über den gesamten Zeitraum der Pause fitgehalten, ein klassisches Mannschaftstraining ersetzten die virtuellen Einheiten allerdings nicht.

Nach drei absolvierten Spieltagen kann man resümieren, dass die Zwangspause von Anfang März bis Mitte Mai keinen negativen Einfluss auf die Fitness der Spieler genommen zu haben scheint. Schlimmere Verletzungen, die in man in Zusammenhang mit der Unterbrechung bringen könnte, blieben bislang aus.

Vielmehr diente das Spitzenspiel zwischen Dortmund und Bayern als positives Beispiel, dass die Fitness-Maßnahmen im Zeitraum der Kontaktbeschränkungen sogar Früchte getragen haben. So stellte Kimmich mit einer Laufleistung von 13,73 Kilometern einen neuen klubinternen Bestwert seit Beginn der detaillierten Trackingdatenerfassung auf, Müller spulte 12,74 Kilometer ab und Dortmunds Lauffreudigster, Thorgan Hazard, brachte 12,12 Kilometer auf die Uhr. Auch insgesamt wichen die diesbezüglichen Daten ligaweit im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit keineswegs ab.

Goretzka scheint die Wochen indes dafür genutzt zu haben, an seinem Muskelaufbau zu arbeiten. Sichtlich bepackt kam der ehemalige Schalker aus dem "Homeoffice" und verzeichnete prompt messbare Erfolge: Mit 21 gewonnen Zweikämpfen entschied er mehr direkte Duelle für sich als jeder andere Bundesliga-Spieler in den vergangenen drei Spieltagen.