FC Bayern - Uli Hoeneß schießt nach emotionalem Abschied gegen stänkernde Mitglieder

Von SPOX
Uli Hoeneß ist neuer Ehrenpräsident des FC Bayern.
© getty

Uli Hoeneß stellte sich nach über 40 Jahren als Bayern-Boss nicht zur Wiederwahl als Präsident. Bei seiner letzten Jahreshauptversammlung erlebte der 67-Jährige einen emotionalen Abschied in der Münchner Olympiahalle. Weniger amüsiert zeigte er sich im Anschluss über die kritischen Wortmeldungen einzelner FCB-Mitglieder.

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"Ich muss das alles erst noch verarbeiten. Das war sehr emotional, ich war nicht auf das Ausmaß an Empathie vorbereitet. Die Veranstaltung war fantastisch organisiert", erklärte Hoeneß, schob allerdings nach: "Bis zu den Wortmeldungen. Da kam das alte Chaos wieder. Da muss man sich etwas einfallen lassen."

Einige Klub-Mitglieder hatten die Führungsriege des Rekordmeisters scharf kritisiert. Mehrfach wurde beispielsweise der Umgang mit Ex-Trainer Niko Kovac verurteilt, zudem wurde Sportdirektor Hasan Salihamidzic für seine Außendarstellung attackiert. "Ich war kurz davor, auf die Bühne zu gehen", sagte Hoeneß. "Wir lassen uns die ganze Sache von ein paar Krakeelern beschädigen. Unter dem Deckmantel der Demokratie beziehungsweise freien Meinungsäußerung kommen Fragen und Vorwürfe, die so hanebüchen sind."

Die Kritiker, sagte Hoeneß weiter, hätten immer die Möglichkeit, Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge, Salihamidzic oder ihn anzuschreiben, wenn ihnen bezüglich der Trainersuche oder Transferpolitik etwas nicht passe. "Wenn der Verein das nicht zuließe, würde ich verstehen, dass sie sich hier mal richtig auskotzen. Aber ich habe das Gefühl, dass die Wortmeldungen nicht wegen der Sache erfolgen, sondern, um sich zu produzieren."

Der gebürtige Ulmer ergänzte: "Wenn es den Leuten bei uns nicht gefällt, gibt es immer die Möglichkeit, zuhause zu bleiben."

Hoeneß: "Dann bleibt doch zuhause, gebt Eure Mitgliedschaft zurück"

Mit Blick auf den Hass, der sich seit geraumer Zeit vor allem in den Sozialen Medien Bahn bricht, sagte Hoeneß: "In den letzten drei, vier Jahren hat sich in der Gesellschaft etwas verändert. Online kotzen sich viele aus, die in ihrem Leben noch nie Verantwortung übernommen haben - noch nicht einmal für die Kehrwoche in ihrer Wohnung. Denen gibt man eine Plattform und schon hat man einen Shitstorm (...) Das ist eine Gruppe, die sich aufgeilt und hochpusht. Ich kann das nicht ernst nehmen."

Ebenjenen Stänkerern legte der neue Ehrenpräsident sogar nahe, die Mitgliedschaft bei den Bayern zu kündigen. "Den 20, 30 oder 50 Leute, die so unzufrieden sind, weil sie beim FC Bayern nicht weiterkommen, kann ich nur sagen: 'Dann bleibt doch zu Hause - gebt Eure Mitgliedschaft zurück', dann haben wir wieder Ruhe. Es wird niemand dazu gezwungen, Mitglied bei Bayern zu sein."

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