Die Zeit ist abgelaufen. Der FC Bayern hat zwar das Heft des Handelns noch in der Hand, ist aber in der Diskussion um den Trainer Carlo Ancelotti ein Getriebener. Die Medienkampagne ist in vollem Gange und die Bayern müssen in dieser Situation Stellung beziehen.
Dass sie nach dem ersten echten Härtetest der Saison derart unter Zugzwang stehen, hat zum einen natürlich mit dem ernüchternden Ergebnis in Paris zu tun, aber auch mit dem Verhalten der Bosse in den letzten Wochen. Die Diskussion um Ancelotti haben sich die Münchner selbst zuzuschreiben.
Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß haben bisher ein klares Bekenntnis zu Ancelotti vermieden, sie haben zu viele offene Flanken gelassen und auch das Thema Julian Nagelsmann nicht entschieden vom Tisch gewischt - gewollt oder ungewollt. Für Ancelotti war die öffentliche Zurückhaltung eher abträglich.
Ein Abwarten und Hoffen reicht nicht mehr
Zum jetzigen Zeitpunkt braucht es eine klare Entscheidung der Chefetage: Entweder Rummenigge und Hoeneß stärken Ancelotti den Rücken, sprechen ihm das Vertrauen für den Rest der Saison aus und ziehen die Zusammenarbeit durch, bis sich beide Seiten im Sommer eventuell einvernehmlich trennen oder sie ziehen jetzt einen klaren Schlussstrich und entlassen Ancelotti.
Ein weiteres Abwarten und Hoffen auf Besserung als alleiniges Rezept reicht nicht mehr. Die Bayern müssen eine Entscheidung treffen.