KHR: "Hoeneß würde in die Luft springen"

Karl-Heinz Rummenigge ist rundum zufrieden mit der US-Tour des FC Bayern
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Karl-Heinz Rummenigge zieht am Ende der Audi Summer Tour des FC Bayern München ein positives Fazit der US-Reise. Der ehemalige Präsident Uli Hoeneß würde angesichts des Erfolges vor Freude in die Luft springen.

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"Unabhängig von dem Spiel gegen Real Madrid (Do., 1.30 Uhr im LIVETICKER) können wir mit der Tour super zufrieden sein", resümierte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München am letzten Morgen (Ortszeit) in Hoboken/New Jersey: "Wir haben hier Dinge erlebt, die ich in dieser Qualität noch nicht erlebt habe."

Auch im Vergleich zu den Touren der vergangenen Jahre griff Rummenigge zu Superlativen: "Vor zwei Jahren war es schon gut. Aber wenn ich die Touren der letzten drei Jahre von der Qualität, der Zustimmung der Fans und der Organisation bewerten würde, würde ich sagen: Zeugnis 1+."

In Gedanken bei Hoeneß

Bei all dem Erfolg der US-Tour denkt Rummenigge auch an einen alten Kollegen: "Uli Hoeneß wäre in Charlotte wahrscheinlich vor Freude in die Luft gesprungen. Dass 90 Prozent der Zuschauer Bayern-Fans sind und alle auch noch ein Trikot tragen. Das haben wir ja beinahe in der Allianz Arena noch nicht mal erlebt."

Zu einer eventuellen Rückkehr von Hoeneß auf den Präsidenten-Posten wollte sich Rummenigge nicht äußern: "Er wird sich da mit Karl Hopfner zusammen setzen und über seine Zukunft sprechen. Aber ich habe ja immer gesagt, dass bei Bayern niemand überrascht wäre, wenn Uli zurückkäme."

Neben den sportlichen Leistungen lobte der Vorstandsvorsitzende auch das Team hinter dem Team: "Wir haben nicht nur eine gute Mannschaft auf dem Platz, sondern auch eine sehr gute Mannschaft außerhalb des Platzes. Es war eine sehr gute Entscheidung, dass wir dieses Büro hier vor zwei Jahren eröffnet haben. Es ist schon ein großer Unterschied, wenn man in einem Land ein Büro hat. Es ist ja auch bekannt, dass wir bald ein Büro in Shanghai eröffnen werden, um den Markt dort für uns zu gestalten."

"Wir sind hier, um Geld zu verdienen"

Aus den Motiven der US-Tour machte Rummenigge indes keinen Hehl: "Wir sind hier in Amerika, um Geld zu verdienen. Es ist schon eine Aufgabe für uns - neben dem Fakt, dass wir uns auch den Fans präsentieren wollen."

Darüber hinaus gehe es dem FC Bayern um die Förderung des Fußballs in den Vereinigten Staaten: "Außerdem wollen wir dem Fußball hier auch helfen. Der FC Bayern kann seinen Teil dazu beitragen, dass der Soccer hier an Wert gewinnt und entwickelt wird. Wir werden Grassroot-Programme fördern, wir werden womöglich auch eine Partnerschaft mit einem MLS-Klub eingehen, um hier auch weiter die Dinge im positiven Sinne zu bewegen."

Einen Farmklub wie New York City FC oder Melbourne City FC von Manchester City werde es bei den Bayern "rein aus finanziellen Gründen" aber nicht geben.

Die Bemühungen der deutschen Klubs, die Internationalisierung voranzutreiben, kämen generell zu spät. Im Zuge dessen lobte Rummenigge auch die China-Reise von Borussia Dortmund und die US-Reise des 1. FSV Mainz 05: "Das ist wichtig für die Marke Bundesliga, dass wir alle unseren Arsch bewegen."

Der Vorstand für Internationalisierung, Jörg Wacker, sagte zu den Überlegungen, im Sommer 2017 nach China zu reisen: "Wir werden uns nach der Tour zusammensetzen und darüber diskutieren, was wir im kommenden Jahr machen werden.

Winter-Trainingslager wird rein sportlich

Rummenigge führte die Überlegungen näher aus: "Es spricht sicherlich einiges dafür, dass wir wieder nach Asien gehen. Ob jetzt exklusiv nach China, weiß ich noch nicht. Es ist so, dass wir viele Anfragen haben - aus Australien und anderen asiatischen Ländern. Entsprechend werden wir verschiedene Optionen prüfen und dann entscheiden, was wir im kommenden Sommer machen werden."

Im Winter wird das Trainingslager allerdings ein rein sportliches sein: "Da wird es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wieder nach Katar gehen. Wir sind da auch ein wenig abergläubisch. Wenn wir dort waren, gab es immer zumindest den ein oder anderen Titel."

Mit NBA, MLB und NFL im engen Austausch

Die Kooperationen mit den US-Profiligen NBA, MLB oder NFL sind für Jörg Wacker "ein entscheidender Punkt": "Zwischen den Ligen und den Vereinen gibt es einen engen Austausch. Das ist einer der Hauptgründe, warum wir vor Ort sind. Um eben in diesen Ebenen unser Netzwerk weiter auszubauen."

Zum Fall Julian Draxler berief sich Rummenigge auf den gültigen Vertrag des deutschen Nationalspielers: "In der Schule habe ich mal gelernt: Pacta sunt servanda." Ein Interesse der Bayern am Offensivspieler dementierte er indes.

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