TSG Hoffenheim trennt sich von André Breitenreiter - folgt Domenico Tedesco?

Von Maximilian Lotz / SID
André Breitenreiter,
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Die Tage von André Breitenreiter als Trainer der TSG Hoffenheim sind gezählt. Wie der Klub am Montag offiziell bestätigte, wurde der 49-Jährige mit sofortiger Wirkung freigestellt.

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"Wir haben in André einen Trainer verpflichten können, der vom ersten Tag an eine hohe Akzeptanz nicht nur in der Mannschaft hatte, sondern auch beim gesamten Staff, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle sowie allen Fans und Partnern. Wir danken ihm für die angenehme Zusammenarbeit und die vielen positiven Momente, gerade zu Beginn unserer gemeinsamen Zeit", sagte TSG-Boss Alexander Rosen.

Ein Nachfolger steht noch nicht fest, die Liste der gehandelten Namen wird daher immer länger. Der kicker bringt nun auch Domenico Tedesco ins Spiel. Der Ex-Leipzig- und Schalke-Coach stand zuletzt eigentlich unmittelbar vor einem Engagement als Trainer der belgischen Nationalmannschaft. Für den 37-Jährigen wäre ein mögliches Engagement im Kraichgau auch eine Rückkehr zu seinem Ex-Klub: Von 2015 bis 2017 war der Deutsch-Italiener Trainer der Hoffenheimer U17- und U19-Mannschaft.

Nach Medienberichten wurde auch Pellegrino Matarazzo als Kandidat auf Breitenreiters Nachfolge gehandelt. Der ehemalige Trainer des VfB Stuttgart wäre im Kraichgau ein alter Bekannter: Vor seiner Zeit beim VfB war er im Kraichgau von 2017 bis 2019 zunächst U17-Coach und später Assistent von Chef Julian Nagelsmann. Laut Sky soll auch der frühere Bremen- und Wolfsburg-Coach Florian Kohfeldt ein Thema bei der TSG sein.

Breitenreiters Aus hatte sich schon am Sonntag abgezeichnet. Bereits am unmittelbar nach der 2:5-Klatsche im Kellerduell beim VfL Bochum beriet die Geschäftsführung der TSG mit Sportchef Alexander Rosen am Samstagabend über die Zukunft der Trainers. Am Sonntagnachmittag soll dann in Absprache mit Mäzen Dietmar Hopp die Entscheidung gegen Breitenreiter gefallen sein.

TSG Hoffenheim: Alle Nagelsmann-Nachfolger müssen vorzeitig gehen

Breitenreiter hatte die TSG Hoffenheim erst im Sommer von Alfred Schreuder übernommen. Seit Mitte Oktober und insgesamt zehn Pflichtspielen warten die Kraichgauer aber mittlerweile auf einen Sieg. In der Tabelle kommen die Hoffenheimer als Vierzehnter der Abstiegszone immer näher.

Breitenreiter ist nach Alfred Schreuder und Sebastian Hoeneß der dritte TSG-Trainer in Folge, der vorzeitig gehen muss. Damit haben es alle Nachfolger von Julian Nagelsmann nicht bis zum ursprünglichen Vertragsende geschafft.

Die Entwicklung entspricht nicht den Vorstellungen Hopps, der seinen Verein durchgehend im internationalen Geschäft sehen möchte. Deshalb ist Breitenreiter nach Alfred Schreuder und Sebastian Hoeneß bereits der dritte TSG-Trainer in Folge, der vorzeitig gehen muss. Damit haben es alle Nachfolger Nagelsmanns nicht bis zum ursprünglichen Vertragsende geschafft.

André Breitenreiter
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TSG Hoffenheim hat nicht nur sportliche Probleme

Neben den sportlichen Probleme kämpfen die Hoffenheimer auch mit grundsätzlichen Schwierigkeiten. Schließlich hat das Interesse am "Dorfklub", dem zahlreiche Kritiker ohnehin schon lange die Relevanz absprechen, auch in der Region merklich nachgelassen. Mit 22.253 Besuchern im Schnitt liegt die TSG in der Zuschauertabelle der laufenden Saison auf dem vorletzten Platz.

Auch wirtschaftlich stehen hinter der Zukunft des Vereins Fragezeichen. Vieles hängt von der Überarbeitung der 50+1-Regel ab. Da das Bundeskartellamt Ausnahmeklubs wie die TSG kritisch sieht, arbeitet die Deutsche Fußball Liga (DFL) derzeit an Lösungen mit Blick auf die Investorenregel. Schon in wenigen Wochen könnte klar sein, inwiefern Hoffenheim davon betroffen ist.

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