Thesen zum 32. Bundesliga-Spieltag: BVB-Lichtblick und die gefährliche Ginter-Rückkehr

Von Stefan Rommel
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Bielefeld: Warum Nilssons Premiere Gold wert sein könnte

Ein einziges Tor hat Joakim Nilsson für Arminia Bielefeld in der Bundesliga erzielt, es war der Ausgleich am Wochenende gegen Hertha BSC. Das Tor rettete nicht nur diesen einen Punkt, sondern hielt auch die Hoffnung auf die Rettung der Arminia über die Relegation am Leben. Bei einer Niederlage wäre Stuttgart drei Punkte und sieben Tore weg gewesen, die Arminia hätte also in den beiden letzten Spielen der Saison punkten müssen.

Nun ist der Abstand von zwei Zählern mit einem einzigen Sieg aufzuholen und Bielefeld im Vergleich zum VfB mit dem leichteren Restprogramm gesegnet. Während die Stuttgarter auf erwartbar scharfe Bayern treffen und am letzten Spieltag den 1. FC Köln auf großer Europa-Mission empfangen und null Punkte Ausbeute kein wirklich unrealistisches Szenario sind, hat Bielefeld erst gegen die geretteten Bochumer und dann bei günstiger Konstellation im Heimspiel gegen ein in der Liga bereits glückliches Leipzig die Chance auf den notwendigen Dreier.

Zumal Leipzig unmittelbar danach die möglicherweise zwei größten Spiele der jungen Klubgeschichte abhalten darf: Das bereits sichere POkalfinale gegen Freiburg und das mögliche Europa-League-Finale. Und dass Leipzig da an einem für sie selbst unwichtigen letzten Liga-Spieltag auch vor drastischen Umwälzungen nicht halt macht, konnte man schon ein paar Mal bestaunen: Etwa vor drei Jahren, als RB im Spiel gegen Werder Bremen mit der Aussicht aufs das Pokalfinale gegen die Bayern eine Woche später zehn Spieler schonte. Und am Ende 1:2 verlor.

Bayer Leverkusen: Der mögliche Schick-Nachfolger ist schon da

Der Start von Sardar Azmoun bei Bayer Leverkusen ging völlig daneben. Der Iraner kam im Winter aus einer längeren Verletzung aus St. Petersburg nach Leverkusen, fing sich dann erst Covid ein und danach zwei andere bakterielle Infekte. Deshalb wurde Azmoun erst im Frühjahr zu einer echten Option für Trainer Gerardo Seouane - aber immerhin noch rechtzeitig genug, um sein großes Potenzial zu zeigen und den Verantwortlichen auch ein wenig mehr Sicherheit zu geben.

Auf den ersten Blick wurde Azmoun als potenzieller Nachfolger von Patrik Schick verpflichtet. Die Gerüchte um den Torjäger reißen nicht ab. Schick ist aktuell drauf und dran, den Klub-internen Rekord von 25 Bundesligatoren in einer Saison von Stefan Kießling zu brechen. Das wiederum würde den Spieler aber auch nochmal eine Spur interessanter machen für andere Klubs.

Mit Azmoun scheint Bayer die schnelle Lösung schon parat zu haben und sollte Schick seinen Vertrag doch verlängern, dann hat Seoane nun auch schon eine alternative Position für den gelernten Mittelstürmer Azmoun gefunden. Zuletzt spielte der als eine Art hängende Spitze hinter Schick, mal neben dem Tschechen, mal als klassischer Regisseur - und wusste voll zu überzeugen. Es mag im Bewegungsablauf nicht immer ganz rund wirken, aber Azmoun ist äußerst geschickt mit dem Ball am Fuß und auch kreativ genug, seine Mitspieler einzusetzen. Und damit für nur 2,5 Millionen Euro Ablöse ein echtes Schnäppchen.

 

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