Thesen zum 10. Bundesliga-Spieltag: Darum macht Thomas Müller den Unterschied zum Rest der Liga aus

Von Stefan Rommel
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Das heißeste Sturmduo der Liga spielt in Mainz

Jonathan Burkardts Leistung geht derzeit durch die Decke, nun sollte auch dem Letzten klar sein, dass sich Mainz da in den letzten Jahren ganz behutsam einen hervorragenden Angreifer großgezogen hat. Burkardt trifft derzeit fast nach Belieben, entschied nun auch die Partie in Bielefeld.

Aber auch der 21-Jährige ist nur so gut wie die Spieler um ihn herum - allen voran Karim Onisiwo. Der ist der eigentliche Aufsteiger, ein mannschaftsdienlicher Kämpfer und Vorbereiter. Onisiwo kommt zwar erst auf einen eigenen Treffer, hat aber schon fünf vorbereitet.

Insofern ergänzen sich Onisiwo und Burkardt derzeit so perfekt: Der eine reißt die Lücken, reibt sich gegen mehrere Gegenspieler auf und bringt unglaublich viel Power auf den Platz. Der andere lauert auf seine Chance und ist dann vor dem Tor eiskalt.

Mainz ist eine der wenigen Mannschaften, die mit zwei klaren Angreifern spielt. Auch deshalb - aber vor allem wegen der zuletzt herausragenden Leistungen - stellen die Rheinhessen aktuell das heißeste Angriffsduo der Liga.

Gladbach hat den Aufsteiger der Saison

Neun Millionen Euro hat Borussia Mönchengladbach Anfang des Jahres für einen relativ unbekannten Mittelfeldspieler nach Toulouse überwiesen. Eine Menge Geld für einen 19-Jährigen aus der zweiten französischen Liga.

Max Eberl und Scoutingchef Steffen Korell sowie vermutlich auch noch Marco Rose mussten also schon sehr überzeugt gewesen sein von Manu Kones Fähigkeiten. Wie sich nach dem ersten Drittel der Saison andeutet: völlig zu Recht.

Kone ist der Aufsteiger der Saison bei der Borussia und auch im Liga-Vergleich sucht man eine Erfolgsgeschichte dieser Art wohl vergeblich. Der Franzose hat sich im Gladbacher Mittelfeld festgespielt, überzeugt durch eine enorme Körperlichkeit bei gleichzeitig hervorragender Technik und Geschmeidigkeit.

Kone hat die deutschen Nationalspieler Florian Neuhaus und Christoph Kramer vorerst auf die Bank verdrängt. Und momentan deutet nichts darauf hin, dass sich daran etwas ändern sollte.

Deshalb stockt Frankfurts Offensivspiel immer noch

Die Eintracht hat gegen Leipzig spät einen überaus glücklichen Punkt gerettet, bleibt in der Tabelle aber trotzdem tief unten drin und mit nur zehn erzielten Toren nach zehn Spielen auch eine der ungefährlichsten Mannschaften der Liga. Woran das liegt?

Oliver Glasner will Frankfurt nach seinen Vorstellungen umbauen und der zentrale Teil im Offensivspiel liegt darin, den totalen Fokus auf Flanken auf ein gesundes Maß herunter zu schrauben. In den letzten Spielzeiten war die Eintracht stets mit weitem Vorsprung das Team mit den meisten Flanken der Liga, Filip Kostic etwa spielte zuletzt 213 Mal den Ball von der Seite in den Strafraum - 85 Mal mehr als der Zweitplatzierte der letzten Saison, Borna Sosa.

Weil Frankfurt nun aber kaum noch klare Abnehmer für (hohe) Flanken mehr im Kader hat und dieses eine Stilmittel für die Gegner dann doch erwart- und ausrechenbar geworden ist, will Glasner andere Wege zum Tor finden. Und daran hapert es derzeit immer noch.

Die Flut an Flanken ist jedenfalls jetzt schon merklich zurückgegangen: Frankfurt ist in der Statistik aktuell nur Fünfter und schon 50 Flanken hinter dem 1. FC Köln. Der ist jetzt der neue Spitzenreiter.

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