BVB-Thesen zum 4:2 über Union Berlin: Borussia Dortmund ist den falschen Zwilling los

Thomas Meunier zeigt beim BVB endlich, was in ihm steckt.
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Hummels-Rückkehr für den BVB elementar

Nach Spielschluss scherzte Mats Hummels noch über seine lädierten Knie. Einen dicken Eisbeutel hatte er sich um das linke geschnürt und sagte: "Normalerweise brauche ich das auf beiden nach jedem Training."

Hummels und das Knie. Das war spätestens seit seiner Rückkehr von der EM beim BVB ein Dauerthema. Eine Entzündung der Patellasehne machte dem BVB-Abwehrchef so sehr zu schaffen, dass er den Saisonauftakt verpasste und auch danach noch keine Option für die Startelf war.

Neun Gegentore kassierte der BVB in der Liga ohne Hummels in der Startelf und wirkte defensiv einmal mehr sehr anfällig. Zwar kassierten die Dortmunder auch bei der Startelf-Rückkehr von Hummels gegen Besiktas ein und gegen Union gar zwei Gegentore, allerdings wirkte das Abwehrkonstrukt abgesehen von der chronischen Schwäche bei Standards besonders gegen die Eisernen wesentlich stabiler.

"Bis zum 3:0 bin ich sehr zufrieden", merkte Hummels selbst an: "Wir haben das gegen einen sehr unangenehmen Gegner sehr gut gemacht und ihn komplett vom Tor weggehalten. Das Abseitstor nach 40 Sekunden war bis zum Elfmeter die einzige Chance."

Hummels mit starker Leistung gegen Union

Tatsache: Über 60 bis 70 Minuten ließen die Schwarzgelben nahezu nichts zu, was auch an Hummels lag. 75 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 80 Prozent gewonnene Kopfballduelle, 91 Prozent Passquote, dazu leitete er mit einer starken Grätsche gegen Taiwo Awoniyi das 2:0 ein und bereitete das 4:2 mit einem starken Ball auf Haaland vor.

Das zeigt: Der 32-Jährige ist nach wie vor und trotz der ordentlichen Eindrücke, die Marin Pongracic hinterließ, unersetzbar und elementar für den BVB - zumal Hummels sogar eine Lösung parat hat, um "das Muster" der Dortmunder, selbst hohe Führungen noch verspielen zu können, zu durchbrechen.

"Wir müssen den Gegner dann mit dem Ball tot spielen, wir müssen die Räume besser besetzen", sagte Hummels: "Wir machen das Spiel zu klein, verlieren die Bälle zu leicht. So bringen wir einen Gegner wieder ins Spiel, der eigentlich gar nicht mehr wollte. Nach dem 3:0 hatte Union akzeptiert, dass sie heute verlieren und wir bringen sie wieder rein, weil wir unseriös und nicht erfolgsorientiert spielen." Das könnte sich mit einem dauerhaft fitten Hummels womöglich wieder ändern.