VfB Stuttgart: Claus Vogt bleibt Präsident

SID
Claus Vogt ist seit Dezember 2019 Präsident des VfB Stuttgart.
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Präsident Claus Vogt geht bei Bundesligist VfB Stuttgart nach monatelangen internen Querelen in seine zweite Amtszeit. Der 51 Jahre alte Unternehmer wurde bei der Mitgliederversammlung am Sonntag in der Mercedes-Benz Arena mit überwältigender Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Vogt setzte sich 92,25 Prozent der Stimmen gegen Herausforderer Pierre-Enric Steiger durch.

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Vogt hatte das Amt am 15. Dezember 2019 übernommen. Nach seiner Wiederwahl bedankte er sich und sagte: "Ich habe die Bitte, dass wir Respekt vor allen haben, die sich einem demokratischen Prozess gestellt haben und nicht gewählt worden." Die rund 1500 Mitglieder wählten auch zwei weitere Präsidiumsmitglieder. Mit 94,95 Prozent wurde Rainer Adrion berufen, Christian Riethmüller erhielt 96,07 Prozent der Stimmen.

Vogt hatte sich in den vergangenen Monaten einen Dauerstreit mit Vorstandschef Thomas Hitzlsperger geliefert, der inzwischen aber beigelegt ist. Die Versammlung am Sonntag verlief weitgehend harmonisch. Vogt bedankte sich bei den Mitgliedern ausdrücklich für die "gute, konstruktive Stimmung".

Zuvor hatte der VfB seinen Mitgliedern mit der Bilanz des Geschäftsjahres der AG das erwartete Millionen-Loch präsentiert. Ein Umsatzeinbruch von über 74 Millionen, ein Verlust von über 28 Millionen Euro: Auch die Schwaben müssen coronabedingt tiefe finanzielle Einbußen hinnehmen.

Beim VfB sei "gute Arbeit" geleistet worden, betonte Finanzchef Tobias Keller, aber: "Die Folgen der Pandemie sind auch für einen seriös wirtschaftenden Fußballklub existenzbedrohend. Es ist nicht so, dass wir hier das Geld ohne Sinn und Verstand mit vollen Händen aus dem Fenster geworfen haben. Ganz im Gegenteil."

VfB Stuttgart mit hohen Verlusten

Der fünfmalige deutsche Meister sei so aufgestellt, "dass er in dem Moment, in dem wir in die Normalität zurückkehren können, wieder Gewinne erzielen und insgesamt gestärkt aus der Krise herauskommen werden", versprach Keller. Unter den Bedingungen der Pandemie "haben wir das Beste herausgeholt".

Zum Vergleich: Höhere Einbußen mussten ligaweit wohl nur Branchenführer Bayern München, Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt hinnehmen. Der Umsatz der VfB AG betrug im Geschäftsjahr 2020 noch 97,6 Millionen Euro. Dem stand ein Aufwand von 126 Millionen Euro gegenüber; am höchsten war der fürs Personal (69,1 Millionen Euro).