Der Berliner hat die Altersgrenze von 47 Jahren bei den DFB-Schiedsrichtern im vergangenen Sommer erreicht und muss daher nach dieser Saison aufhören. Zahlreiche Spieler, Trainer und Funktionäre hatten sich für ein Weitermachen von Gräfe über die Altersgrenze hinaus ausgesprochen.
Auch Gräfe sieht sich noch auf dem nötigen Niveau, um in der Bundesliga weiterzupfeifen. Neben Gräfe scheiden auch Guido Winkmann und Markus Schmidt wegen Erreichens der Altersgrenze als Bundesliga-Schiedsrichter im Sommer aus.
Gräfe hätte sich darüber hinaus einen offenen Diskurs mit dem DFB gewünscht: "Ich glaube schon, dass es eine sportpolitische oder persönliche Retourkutsche ist", sagte der 47-Jährige zum Beharren des DFB auf seinem Ausscheiden. "Ich hätte gerne weitergemacht." Der DFB will durch die Altersgrenze vor allem den Schiedsrichter-Nachwuchs fördern.
Unterstützung erhielt Gräfe am Sonntag von Alexander Rosen. "Es wird Zeit, dass die vereinzelten Aussagen, die sich zuletzt gegen die Altersgrenze bei den Schiedsrichtern im Allgemeinen und besonders für mindestens eine weitere Saison eines Ausnahme-Referees wie Manuel Gräfe gerichtet haben, orchestriert werden und die Liga mit einer Stimme gegen diesen Funktionärs-Irrsinn einsteht", sagte der Sportchef des Bundesligisten TSG Hoffenheim: "Diese bürokratische Entscheidung passt leider ins Bild, das ein offensichtlich heillos zerstrittener Verband aktuell von sich zeichnet."
Gräfe kommt in seiner Bundesliga-Laufbahn auf insgesamt 288 Erstliga-Einsätze in 17 Jahren. Falls sich der DFB doch noch einmal anders entscheiden sollte und Gräfe zurückhaben will, sagt der Berliner: "Meine Telefonnummer haben sie ja."
Bei der Europameisterschaft im Sommer wird Gräfe Schiedsrichter-Experte im Zweiten.