Die Abschiedsankündigung des Duos habe zwar "sicher eine Rolle gespielt", betonte Hellmann (49) auf der Saisonabschlusspressekonferenz: "Aber es wäre zu einfach, alles auf die Lebensentscheidungen von Fredi Bobic und Adi Hütter zurückzuführen."
Von Vorstandsseite werde keiner "in irgendeiner Form die herausragenden Leistungen in dieser Saison kaputtreden", so Hellmann. Zwar gebe es gefühlsmäßig durch das Verspielen des Sieben-Punkte-Polsters eine gewisse "Hin- und Hergerissenheit". Doch wenn man sich auf die Fakten konzentriere, "war es für Eintracht Frankfurt eine herausragende Saison", führte er aus.
Es sei die "richtige" Entscheidung gewesen, im Saisonendspurt trotz des öffentlichen Drucks an Bobic und Hütter festzuhalten. "Beide haben den Klub besser gemacht. Wir sind stets ein Stück vorangekommen. Sie haben überperformt im Vergleich zu den wirtschaftlichen Mitteln für den Kader", sagte Hellmann: "Wir sind beiden zu großem Dank verpflichtet. Sie gehen durchs große Tor und nicht durch die Hintertür." Bobic und Hütter würden den Verein mit "guter Perspektive für die Zukunft" hinterlassen.
Mit Markus Krösche ist für Bobic bereits ein Nachfolger gefunden, die Trainerfrage solle nun "zeitnah" geregelt werden. Innerhalb der nächsten "sieben bis zehn Tage" hofft Vorstandsmitglied Oliver Frankenbach einen neuen Coach präsentieren zu können.
Eintracht Frankfurt: Was ist mit Jovic und Younes?
Einen großen Umbruch innerhalb der Mannschaft solle es nicht geben. "Wir sind außerordentlich gut als Klub durch die Coronakrise gekommen. Wir müssen keine Notverkäufe umsetzen", sagte Frankenbach. Bislang sei weder ein Angebot für einen Spieler eingegangen, noch sei ein Profi mit einem Wechselwunsch auf die Vereinsführung zugekommen.
Eine weitere Episode von Luka Jovic bei der Eintracht ist zudem nicht ausgeschlossen. "Wir werden uns mit Thema Luka Jovic sicher weiter beschäftigen", bestätigte Frankenbach. Der Stürmer, der von Real Madrid ausgeliehen ist, werde wohl aber zunächst nach Madrid zurückkehren.
Bei Amin Younes ist ebenfalls keine schnelle Entscheidung vorgesehen. Bis zum 30. Juni 2022 kann die Eintracht dessen Kaufoption ziehen und ihn vom SSC Neapel fest verpflichten. "Die Kaufoption kann innerhalb des Leihzeitraums gezogen werden. Es macht aber keinen Sinn, sie jetzt zu ziehen, weil uns der Spieler auch dann faktisch erst ab dem 1. Juli 2022 gehören würde", sagte Frankenbach.