Adi Hütter setzt das Trainer-Domino fort
Wenn von den - Stand 28. Spieltag - besten sechs Mannschaften der Saison in ein paar Wochen fünf einen neuen Trainer haben werden oder suchen müssen, dann wäre das eine einmalige Situation in der langen Geschichte der Bundesliga.
Der VfL Wolfsburg könnte die einzige Ausnahme bleiben - ausgerechnet jener Klub, bei dem es zu Saisonbeginn beinahe zum Bruch zwischen Trainer und Sportchef gekommen wäre. Borussia Dortmund wird aber definitiv einen neuen Coach bekommen, dessen Name auch schon feststeht. Der FC Bayern droht Hansi Flick zu verlieren, die Anzeichen auf einen Abschied nach der Saison verdichten sich immer mehr. Dann wiederum könnte RB Leipzig alsbald ein Problem bekommen, wenn die Bayern weiterhin oder erneut hinter Julian Nagelsmann her sein sollten.
Bayer Leverkusen hat die feste Absicht, zur neuen Saison seine Interimslösung Hannes Wolf abzulösen und Peter Bosz' Erbe langfristig neu zu besetzen. Und dann ist da noch Eintracht Frankfurt. Dort entsteht ein Vakuum, weil Sportchef Fredi Bobic den Klub verlassen wird. Seitdem stellt sich die Frage, was eigentlich mit Adi Hütter passiert. Der hatte vor ein paar Wochen noch klar kommuniziert, in Frankfurt zu bleiben.
Mittlerweile soll Hütter sich mit Borussia Mönchengladbach geeinigt haben, die Nachfolge von Marco Rose anzutreten. Sollte er kommende Saison doch sicher in der Champions League spielen wollen, könnte er noch warten und sich unter Umständen dann mit alten Weggefährten wiederzuvereinigen. Als ehemaliger Trainer in Salzburg kennt Hütter den Red-Bull-Kosmos ja schon.
Für Werder Bremen wird es richtig eng - nur Werder merkt das nicht
Vor ein paar Wochen sah das so aus, als könne Werder Bremen endlich mal ein wenig durchatmen. Beim Nachholspiel in Bielefeld fuhr Werder die Punkte 28 bis 30 ein und das sollte nach 24 Spieltagen doch für ein wenig Entspannung sorgen. Vier Spiele und vier Niederlagen später sieht die Welt zwar immer noch vergleichsweise gut aus, aber der Blick darf dabei nicht (mehr) trügen: Werder hat in der Liga enorm schwere Aufgaben vor der Brust und die Gefahr, doch noch einmal ganz konkret unten reinzurutschen, ist definitiv gegeben.
Es gibt ja fast in jeder Saison eine dieser Mannschaften, die ihren Abwärtstrend gar nicht so richtig begreifen und sich dann wundern, wenn sie zwei, drei Spieltage vor Schluss wieder richtigen Druck bekommen. Und diese Mannschaft könnte in dieser Saison Werder sein. "Wir schauen so nicht", also nach unten, sagte Davie Selke nach dem 1:4 gegen Leipzig.
Das kann man selbstbewusst nennen oder optimistisch. Aber die Erfahrungen der vergangenen Saison sollten noch präsent genug sein, um davor nicht einfach so die Augen zu verschließen.
Werder kann jeder Mannschaft Paroli bieten, das haben die Bremer in dieser Saison gezeigt. Deshalb ist auch das nächste Spiel bei Borussia Dortmund nicht einfach so abzuschenken. Und trotzdem schimmert jetzt schon die Partie in zwei Wochen leicht durch: Dann empfängt Werder den FSV Mainz zu einem sehr entscheidenden Spiel im Weserstadion. Noch sind es vier Punkte Vorsprung bis zum Relegationsplatz 16. Es waren mal elf.
Bundesliga: Die aktuelle Tabelle
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | Bayern München | 28 | 80:36 | 44 | 65 |
2. | RB Leipzig | 28 | 52:23 | 29 | 60 |
3. | Wolfsburg | 28 | 49:26 | 23 | 54 |
4. | Eintracht Frankfurt | 28 | 59:40 | 19 | 53 |
5. | Borussia Dortmund | 28 | 58:41 | 17 | 46 |
6. | Bayer Leverkusen | 27 | 45:32 | 13 | 43 |
7. | 1. FC Union Berlin | 28 | 42:34 | 8 | 40 |
8. | Borussia M'gladbach | 28 | 48:43 | 5 | 40 |
9. | VfB Stuttgart | 28 | 50:44 | 6 | 39 |
10. | SC Freiburg | 28 | 40:42 | -2 | 37 |
11. | FC Augsburg | 28 | 29:42 | -13 | 32 |
12. | TSG Hoffenheim | 27 | 41:47 | -6 | 30 |
13. | Werder Bremen | 28 | 32:43 | -11 | 30 |
14. | 1. FSV Mainz 05 | 28 | 30:48 | -18 | 28 |
15. | Hertha BSC | 28 | 34:48 | -14 | 26 |
16. | Arminia Bielefeld | 28 | 22:46 | -24 | 26 |
17. | 1. FC Köln | 28 | 27:50 | -23 | 23 |
18. | Schalke 04 | 28 | 18:71 | -53 | 13 |