FC Bayern aus Leipzig: 5 Thesen zum 23. Spieltag der Bundesliga

Von Stefan Rommel
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Bundesliga-Torhüter: Casteels ist besser als Neuer und Gulasci

Mit der Niederlage von Eintracht Frankfurt ist der VfL Wolfsburg nun alleiniger Spitzenreiter in der Rangliste der Mannschaften mit den wenigsten Saison-Niederlagen. Auch nach 23 Spieltagen hat Oliver Glasners Team erst zwei Spiele verloren und bleibt damit die am schwersten zu schlagende Mannschaft der Liga. Neben einem hervorragenden Defensivkonzept und sehr stabilen Verteidigern sticht auch Torhüter Koen Casteels heraus.

Der Belgier scheint in der Form seines Lebens, jedenfalls sind seine Daten so gut wie nie zuvor in der Bundesliga: Keiner hat öfter zu Null gespielt als Casteels, das 2:0 gegen die Hertha war jetzt schon das elfte Spiel ohne Gegentor. Dazu kommt die Top-Quote von 79 Prozent gehaltener Torschüsse und nunmehr sieben Spiele am Stück und fabelhafte 666 Minuten ohne Gegentor. Das letzte Mal, als Casteels hinter sich greifen musste, war Mitte Januar gegen Leipzig.

Seitdem haben es Spieler aus Mainz, Leverkusen, Freiburg, Augsburg, Gladbach, Bielefeld und Berlin nicht geschafft, Casteels zu überwinden. Und übrigens auch die Schalker im Pokal nicht. Damit weist Wolfsburgs Kapitän bessere Werte aus als die vermeintlich besten Keeper der Liga, Manuel Neuer und Peter Gulasci. 218 Minuten oder etwas mehr als zwei Spiele fehlen Casteels nun noch, um den Rekord von Stuttgarts Timo Hildenbrand zu knacken. Der blieb vor knapp 18 Jahren 884 Minuten am Stück ohne Gegentor...

1. FC Köln: Transferpolitik von Horst Heldt wird zum Problem

15 Scorerpunkt, aufgeteilt auf 13 Tore und zwei Assists - Jhon Cordoba war mit weitem Abstand Kölns gefährlichster Angreifer in der letzten Saison. Es war also eine große Aufgabe für Trainer Markus Gisdol und Sportchef Horst Heldt, einen adäquaten Ersatz für den Kolumbianer zu finden. Und nach zwei Dritteln der Saison muss man wohl konstatieren: Gisdol und vor allem Heldt sind daran gescheitert.

Sebastian Andersson sollte der Eins-zu-Eins-Ersatz für Cordoba sein, ein ähnlich veranlagter Spieler, sehr robust, zweikampf- und kopfballstark. Andersson hatte aber gehörige Anpassungsprobleme und verletzte sich dann auch noch schwer. Deshalb stehen lediglich zehn Spiele und zwei Tore in der Statistik. Die 1B-Lösung Anthony Modeste war nicht mehr als ein Bankwärmer und hat sich in der Winterpause nach St. Etienne verabschiedet. Also suchte Heldt erneut nach einem zentralen Stürmer und fand Emmanuel Dennis in Belgien.

Der hat schon in der Champions League Tore geschossen und das gegen Real Madrid, ist aber auch ein ganz anderer Typ Angreifer als das bisherigen Pärchen Andersson und Modeste. Dennis ist ein klarer Konterstürmer, was zwar dem konkreten Spielansatz von Gisdol entspricht - in der Umsetzung bisher aber noch nicht mal im Ansatz funktioniert.

Gegen die Bayern erwischte Dennis einen rabenschwarzen Tag, auch in der Woche davor gegen Stuttgart wirkte der Nigerianer alles andere als motiviert. Fast schon zwangsläufig steht beim 23-Jährigen die Null. Und das könnte für den FC im restlichen Saisonverlauf noch zu einem veritablen Problem werden. Weil ganz ohne Stürmertore wird der Klassenerhalt gleich doppelt schwer.

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