5 Thesen zum 18. Bundesliga-Spieltag: Klinsmann hat bei Hertha doch Recht behalten

Von Stefan Rommel
Jürgen Klinsmann war nur wenige Wochen Trainer von Hertha BSC.
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Niederlechners Auferstehung kommt genau zur rechten Zeit

Zugegeben: Der FC Augsburg hat nur zwei "echte" Mittelstürmer in seiner Mannschaft. Klar gibt es Ruben Vargas, Michael Gregoritsch, Marco Richter oder Andre Hahn. Als Stoßstürmer gehen aber nur Florian Niederlechner und Alfred Finnbogason durch. Deren Ausbeute vor Augsburgs Spiel gegen den FC Union: Null Tore.

So wird es für eine Mannschaft, die ohnehin einige Offensivprobleme hat und sich nur vergleichsweise wenige Chancen herausspielt, ziemlich schwer, in der Liga zu bleiben. Umso erfreulicher aus Augsburger Sicht, dass nun Niederlechner offenbar endlich angekommen ist in der Saison. Außer zwei Assists war da bisher nämlich nichts - in der vergangenen Saison kam Niederlechner noch auf 13 Tore und neun Assists.

Nach dem verkorksten Bremen-Spiel, der letztlich unglücklichen Niederlage gegen die Bayern und vor den enorm schwierigen Partien gegen Dortmund, Wolfsburg, Leipzig und Leverkusen in den kommenden Wochen kam Niederlechners Auferstehung gegen Union genau zur rechten Zeit.

Hertha BSC: Nur ohne Preetz hat Hertha eine Zukunft

"Die Zukunft gehört Berlin", behauptet die Hertha. Das mag sein, aber im ersten Schritt wäre es wohl ratsam, die Gegenwart in den Griff zu bekommen. Der neue Boss Carsten Schmidt räumt hinter den Kulissen und auf der Hauptbühne auf, die Doppel-Demission von Trainer Bruno Labbadia und Sportchef Michael Preetz ist ein klares Signal an die Belegschaft und nach draußen: So wie bisher wird es nicht weitergehen.

Wobei Labbadia eher ein Bauernopfer war. Klar hat der Trainer einen gehörigen Anteil an der sportlichen Nicht-Entwicklung. Aber allein die Tatsache, dass nach einem Rundlauf über Ante Covic, Jürgen Klinsmann, Alexander Nouri und Labbadia nun nach anderthalb Jahren wieder Pal Dardai die Profimannschaft übernimmt - während die Hertha ein paar üppige Abfindungen bezahlen muss - und sich der Klub in der Zeit überhaupt nicht von der Stelle bewegt hat, spricht Bände.

Und sie schürt die Vermutung, dass die harschen Worte von Klinsmann damals vielleicht doch nicht aus reinem Selbstschutz formuliert wurden. Der hatte bei seinem bizarren Knall-auf-Fall-Abschied ordentlich in alle Richtungen gefeuert, der Tenor damals: Solange sich nicht grundlegend etwas an den Strukturen und Machtverhältnissen im Klub verändert, wird die Zukunft niemals Berlin gehören.

Klinsmann wurde mit Schimpf und Schande aus der Stadt geleitet. Aber irgendwie darf er sich jetzt dann doch spät bestätigt fühlen.

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