Wolfsburg-Boss Marcel Schäfer: Kritik an fehlender Tradition "eher eine Art Frustbewältigung"

Von SPOX
Marcel Schäfer kann die Kritik am VfL Wolfsburg nicht nachvollziehen.
© imago images / Jan Huebner

Geschäftsführer Marcel Schäfer (36) vom VfL Wolfsburg hat sich im DAZN-Interview zur Kritik an der fehlenden Tradition der Wölfe geäußert. Schäfer verteidigte das Image des Klubs - und übte seinerseits Kritik an "Traditionsvereinen".

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Im Matchday Feature vor dem Spiel am Freitagabend gegen Werder Bremen (ab 20.30 Uhr live auf DAZN) verteidigte der langjährige Linksverteidiger des VfL das Image des Klubs. "Wir gehören zu Volkswagen, wir sind Volkswagen. Darauf sind wir auch sehr stolz", betonte er.

Zudem habe sich der Klub mittlerweile eine Tradition erarbeitet: "Wir sind mittlerweile seit über 20 Jahren in der Liga und im Moment macht es den Anschein, dass wir weitere Jahrzehnte in der Liga bleiben, weil hier ein guter Job gemacht wird." Das Image der grauen Maus habe man spätestens mit dem Gewinn der Meisterschaft 2009 abgelegt.

Dass sein Klub für fehlende Tradition oft kritisiert wird, könne er nicht verstehen: "Weil es zumeist Fans von sehr traditionsreichen Clubs sind, wo oftmals über Jahre hinweg gar nicht so gute Arbeit geleistet wurde."

Er vermute daher "eher eine Art Frustbewältigung einiger Fußballfans" als Motivation hinter der Kritik. Wer sich mit dem Klub näher auseinandersetzen würde, "der wird mit Sicherheit eine Sympathie entwickeln."

Maximilian Arnold: "Man kann nicht bei jedem Spiel 70.000 Leute erwarten"

Auch Maximilian Arnold (26), der 2009 zur Wolfsburger U17 gewechselt war und seitdem die Farben des Vereins trägt, sprang für seinen Klub in die Bresche: "Wir sind schon ein etwas länger gegründeter Verein", erklärte er: "Manchmal sogar mehr als andere Bundesligisten, dass darf man nie vergessen."

Dass der Klub in Sachen Zuschauer im Bundesliga-Vergleich eher hinten landet, begründet er mit der Einwohnerzahl: "Man muss alles in Relation sehen. Wir haben 120.000 Einwohner. Da kann man nicht erwarten, dass zu jedem Spiel 70.000 Leute kommen." In einer Sache habe der Klub aber Nachholbedarf: "In der letzten Zeit sind bei uns wenig Spieler nachgekommen, das ist uns abhandengekommen."

Der VfL Wolfsburg war im Juni 1997 in die Bundesliga aufgestiegen und ist seitdem erstklassig. 2009 konnte man die deutsche Meisterschaft gewinnen, insgesamt achtmal qualifizierte man sich für den europäischen Wettbewerb.

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