Erkenntnisse des 9. Bundesliga-Spieltags: Bayern Münchens Spiel mit dem Feuer

Von Stefan Rommel
Hansi Flick plagen vor dem Champions-League-Spiel gegen Atletico Madrid große Personalsorgen.
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Darum trifft Angelino so oft

37 Scorerpunkte haben sich im Sommer mit dem Weggang von Timo Werner aus Leipzig verabschiedet. Eine ungeheure Zahl, im Schnitt mehr als eine Torbeteiligung pro Bundesligaspiel. Leipzigs Idee, den Verlust Werners und auch den von Edeljoker Patrik Schick aufzufangen, scheitert derzeit noch etwas an der Umsetzung.

Alexander Sörloth bleibt weiter torlos, Yussuf Poulsen und Emil Forsberg springen so gut es geht in die Bresche. Der erfolgreichste Torschütze und der beste Scorer nach neun Spieltagen ist aber Jose Angel Esmoris Tasende, oder kurz: Angelino. Der Spanier dreht derzeit voll auf, überzeugt in allen Wettbewerben und hat jetzt in der Bundesliga schon mehr Tore erzielt als alle Leipziger Angreifer zusammen, nämlich vier (Video: Angelinos Scorerpunkte für Leipzig).

Für einen Flügelverteidiger eine überragende Zwischenbilanz - die aber auch auf Angelinos etwas eigenartiges Aufgabenfeld zurückzuführen ist. Der 23-Jährige darf sich in der Offensive vergleichsweise frei bewegen, rückt vom Flügel immer wieder bis fast ins Zentrum ein und geht auch die Tiefenwege hinter die gegnerische Abwehr. Wie jetzt gegen Bielefeld, als Angelino plötzlich in Timo-Werner-Mittelstürmer-Position, auftauchte und kühl vollstreckte.

Arminia Bielefeld ist das neue Paderborn

Oft genug gab es in den letzten zehn, 15 Jahren die so genannten Überraschungsaufsteiger, von Alemannia Aachen über Greuther Fürth bis zuletzt gleich doppelt den SC Paderborn und nun eben Arminia Bielefeld. Klubs, mit denen man nicht unbedingt im Oberhaus rechnen konnte und die noch vor jeder Saison als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt werden.

Bielefeld schlüpfte dieses Jahr in diese Rolle und kommt nach einem sehr vernünftigen Start nun Woche für Woche unter die Räder. Oder spielt, wie am Wochenende in Leipzig, richtig guten Fußball, sammelt fleißig Lob vom Gegenr ein und steht am Ende doch mit leeren Händen da. Ein wenig erinnert das an das Paderborn der vergangenen Saison, als der Aufsteiger in vielen Spielen richtig gut mithalten konnte, aber irgendwie vergaß, auch zu punkten und dann am Ende doch als 18. und deutlich abgeschlagen absteigen musste.

Nach sieben Niederlagen in Serie ist die Arminia auf den vorletzten Platz abgerutscht, weil es besonders in der Offensive doch ziemlich hakt. Bisher schaffte Bielefeld in keinem Spiel, mehr als ein Tor zu erzielen. Allerdings waren die Gegner zuletzt auch aus dem ganz hohen Regal, nun stehen die "Wochen der Wahrheit" an mit Spielen gegen Mainz, Freiburg, Augsburg und Schalke an, wie Kapitän Fabian Klos sagt. Der hat immerhin sein erstes Bundesligator überhaupt erzielt, vielleicht hilft das ja ein bisschen weiter.

Talking Points: Die Bundesliga-Tabelle nach 9 Spielen

PlatzTeamSpieleTorePunkte
1.Bayern München931:1322
2.RB Leipzig918:620
3.Bayer Leverkusen916:919
4.Borussia Dortmund921:918
5.Wolfsburg914:817
6.1. FC Union Berlin921:1116
7.Borussia M'gladbach917:1415
8.FC Augsburg911:1212
9.Eintracht Frankfurt914:1612
10.VfB Stuttgart917:1511
11.Werder Bremen913:1511
12.TSG Hoffenheim915:169
13.Hertha BSC915:188
14.SC Freiburg910:207
15.1. FC Köln910:156
16.1. FSV Mainz 05911:225
17.Arminia Bielefeld96:194
18.Schalke 0496:283