1. FC Köln: Rheinisches Derby nun immerhin vor 300 Zuschauern - FC-Geschäftsführer Wehrle beklagt Unverhältnismäßigkeit

SID
20_1200x694

Das Duell zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach darf nach einem späten Hin und Her nun doch vor wenigen Zuschauern stattfinden: 300 Fans sind beim rheinischen Derby der Bundesliga am Samstag zugelassen. Dies teilten die Kölner am Freitagabend mit, zuvor hatte das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium den Klub kurzfristig informiert.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Noch am Freitagvormittag hatten die zuständigen Behörden den Zuschauerplänen für das Derby eine Absage erteilt, den Kölnern drohte das nächste Geisterspiel. Schon der Liga-Auftakt vor zwei Wochen gegen die TSG Hoffenheim (2:3) fand vor leeren Rängen statt, Klarheit herrschte ebenfalls erst am Freitagabend vor dem Spiel.

Mit Blick auf das Szenario eines Geister-Derbys hatte Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle am Freitagmittag Unverhältnismäßigkeit beklagt und eine Anpassung der Bewertungskriterien angeregt: "Wir haben ein tragfähiges Konzept des Gesundheitsamts für 9200, für 15.000 und für 23.000 Zuschauer. Das heißt: Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich unter freiem Himmel ansteckt, ist sehr gering."

Weiter kritisierte Wehrle den Zeitpunkt der Entscheidung: "Wir bekommen 24 Stunden vorher Bescheid, am Mittwoch hätten wir noch spielen dürfen. Man muss daher auch fragen, ob der Zeitpunkt und der Grenzwert richtig gewählt sind."

Auch wohnten "50 Prozent unserer Dauerkartenbesitzer" nicht in Köln, sondern im Umland, wo der Inzidenzwert "zwischen 5 und 20" liege, so Wehrle. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner lag in Köln am Freitag (0.00 Uhr) laut Robert Koch-Institut bei 36,9 und damit über dem festgelegten Limit von 35.

Als der FC gegen Hoffenheim ohne Fans antrat, durften in der Kölner Philharmonie am selben Tag "1000 Besucher im geschlossenen Raum sein bei einer Gesamtkapazität von 2000", beklagte der Kölner Geschäftsführer. Der FC hätte gegen Hoffenheim 20 Prozent seiner Tribünenplätze besetzt. "Deswegen frage ich mich: Ist die bundesweit einheitliche Corona-Schutzverordnung für Teamsport zeitgemäß, oder müssen wir darüber noch einmal nachdenken?", sagte Wehrle.

 

Artikel und Videos zum Thema