Bruno Labbadia von Hertha BSC vor Bundesliga-Duell mit der Eintracht: "Wenn man in die Europa League möchte, sollte man Frankfurt schlagen"

Von SPOX
Obwohl Dodi Lukebakio (re.) zuletzt in bestechener Form war, ist er unter Trainer Bruno Labbdia nicht gesetzt: Der Konkurrenzkampf bei der Hertha ist groß.
© Imago Images/Bernd König

Nach dem Sieg zum Bundesliga-Auftakt bei Werder Bremen wartet am Freitag mit Eintracht Frankfurt eine echte Standortbestimmung auf Hertha BSC und Trainer Bruno Labbadia (heute ab 20.15 Uhr live auf DAZN). Beide Vereine schielen auf die Europa League.

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"Das wird ein sehr interessantes Spiel. Frankfurt hat in den letzten Jahren immer wieder wichtige Spieler verloren, aber sie haben das mit klugen Transfers aufgefangen. Sie sind eine sehr eingespielte Mannschaft, die auch sehr körperlich agiert und gute Typen im Kader hat. Eintracht war zuletzt immer ein Kandidat für die Europa League. Das wird eine Herausforderung", sagt Bruno Labbadia im Interview mit SPOX und DAZN vor dem Bundesligaspiel.

Die Fans sehen in dem 54-Jährigen längst einen Heilsbringer, hat er nach seiner Amtsübernahme Anfang April die Hertha nicht nur vor dem Abstieg bewahrt, sondern mit einer tollen Serie sogar noch auf Platz 10 geführt. Ob sein Team deshalb schon reif ist fürs internationale Geschäft?

"Das ist die Frage, ob wir dazu schon in der Lage sind. Das weiß ich nicht. Und das hat nichts mit einer Angst vor zu hohen Erwartungen zu tun. Aber wir haben zwölf Spieler verloren und gerade mal fünf neue dazugeholt", so Labbadia.

Der Trainer bremst daher die Erwartungshaltung im Umfeld: "Wir sind noch im Aufbau dieser Mannschaft. Und daran können wir so richtig erst seit zehn Wochen arbeiten. Denn davor ging es ja einzig um den Klassenerhalt, was wir mit Bravour geschafft haben. Wir gehen jetzt Schritt für Schritt. Denn ich habe in meiner Karriere gelernt, dass man nichts erzwingen kann."

Hertha BSC: Konkurrenzkampf noch höher

Das sieht auch Stürmer Dodi Lukebakio so, der mit drei Treffern in den ersten beiden Partien im DFB-Pokal und Bundesliga brillierte. "Wir sollten wirklich Schritt für Schritt denken. Die ersten Spiele haben Mut gemacht. Aber es ist noch ein langer Weg für uns. Wenn wir an den Dingen, die wir noch nicht so gut hinbekommen, hart arbeiten und uns verbessern, sieht es glaube ich für uns ganz gut aus", erklärt der Belgier, der im vergangenen Sommer für 20 Millionen Euro von Fortuna Düsseldorf kam, zu SPOX und DAZN.

Dass Lukebakio trotz seiner bestechenden Form in der Startelf nicht gesetzt ist, liegt an den Neuzugängen, die dank der Millionen von Investor Windhorst verpflichtet worden sind. Der Stürmer nimmt das sportlich. "So ist der Fußball, damit müssen wir immer leben", sagt er.

Lukebakio lobt zudem seine Konkurrenten: "Es ist für uns alle eine neue Situation, auch wenn Krzysztof (Piatek, für 24 Mio. von AC Mailand) und Matheus (Cunha, für 18 Mio. von RB Leipzig) schon im Januar zu uns gewechselt sind. Jhon (Cordoba, für 15 Mio. von 1. FC Köln) ist jetzt erst gekommen. Wir spielen noch nicht so lange zusammen, aber das Gefühl ist schon sehr gut. Ich bin sehr neugierig auf diese Saison, wie wir uns entwickeln."

Hertha BSC noch auf der Suche nach weiteren Neuzugängen

Gespannt darf man sein, ob Labbadia und Hertha noch weitere, teure Hochkaräter nach Berlin holen werden. Denn "wir sind noch auf der Suche. Definitiv. Wir haben im Kader noch ein Defizit. Wenn ein Spieler zu haben ist, der auch zu uns passt, dann reden wir weiter. Aber wir wollen keine falschen Transfers tätigen. So lange sind wir ein bisschen dünn aufgestellt", sagt der Trainer.

Ein Problem könnte dabei sein, dass viele Berater den Verein durch die dreistelligen Millionen-Investitionen von Lars Windhorst als Kuh sehen könnten, die man melken kann. Labbadia sieht das nicht ganz so. "Das hat weniger mit der Ablösesumme zu tun. Uns werden Spieler angeboten, die von den Gehaltsforderungen total weit weg sind von unserem Gefüge. Aber natürlich hat Hertha trotzdem bessere Voraussetzungen, als in der Vergangenheit", sagt er.

Ex-Dortmunder Maximilian Philipp bei Frankfurt ein Thema?

Die Eintracht ist auf dem Transfermarkt ebenfalls noch aktiv am Sondieren und schaut sich wieder einmal nach namhaften Spielern um, die derzeit oft nur eine Reservistenrolle in ihren Vereinen innehaben. Wie zum Beispiel Maximilian Philipp von Dynamo Moskau. Der schnelle Ex-Dortmunder würde perfekt in das Offensiv-System von Trainer Adi Hütter passen. Eine Rückkehr von Torjäger Luka Jovic von Real Madrid schloss Sportvorstand Fredi Bobic zuletzt dagegen aus.

Die Hessen dürften nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld zum Auftakt mit einiger Wut im Bauch anreisen. Ein Favorit ist für die Partie in Berlin schwer auszumachen, wenn, dann sind es aber die Hausherren, die mit breiter Brust auflaufen können.

Labbadia stellte fest: "Wenn man in die Europa League möchte, sollte man eine Mannschaft wie Eintracht Frankfurt schlagen."

Dodi Lukebakio: Seine Bilanz in der Bundesliga

SaisonKlubSpieleToreVorlagen
2018/2019Fortuna Düsseldorf31104
2019/2020Hertha BSC3077
2020/2021Hertha BSC110