VfB Stuttgart in der Kaderanalyse: Wer soll bloß die Tore schießen?

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ANGRIFF

  • Personal: Sasa Kalajdzic (Vertrag bis 2023), Silas Wamangituka (Vertrag bis 2024), Nicolas Gonzalez (Vertrag bis 2023), Hamadi Al Ghaddioui (Vertrag bis 2021)
  • Fragezeichen: Gonzalez
  • Kandidaten: Peter Olayinka (Slavia Prag), Folarin Balogun (FC Arsenal), Mohamed Sankoh (Stoke City/U18)

Situation: Wer zur Hölle soll beim VfB die Tore schießen? Die Frage hat die Stuttgarter in der Aufstiegssaison schon beschäftigt und in der Bundesliga könnte sich die Lage noch verschärfen. Al Ghaddioui war für die Zweitliga-Saison ein solider Transfer, aber mehr als einen passablen Joker wird er in der Bundesliga nicht abgeben können.

Silas Wamangituka, mit seinen Fünffach-Übersteigern bislang auf dem Flügel unterwegs, könnte auch vorne drin spielen. Vielleicht wäre das sogar ein sehr spannendes Experiment, das Matarazzo wagen sollte. Zumal der 20-jährige Kongolose Richtung Sechzehner zielstrebiger wird in seinen Aktionen. Der VfB muss in jedem Fall hoffen, dass Wamangituka den nächsten Entwicklungsschritt macht und zu einer absoluten Waffe wird. Dass sich dem VfB in der Bundesliga mehr Räume bieten sollten, kommt vor allem Wamangituka entgegen.

Mit Nicolas Gonzalez fehlt dem VfB Stuttgart ein wichtiger Kreativspieler in den kommenden Wochen.
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Mit Nicolas Gonzalez fehlt dem VfB Stuttgart ein wichtiger Kreativspieler in den kommenden Wochen.

Schlüsselrolle für Sasa Kaladjzic

Eine Schlüsselrolle wird wohl Sasa Kalajdzic zukommen. Der 23-jährige Österreicher, der nach schwerer Knieverletzung zum Ende der vergangenen Spielzeit sein VfB-Debüt feierte, geht in seine erste "richtige" Saison in Stuttgart und scheint mehr oder weniger gesetzt. Kalajdzics Potenzial ist unbestritten, aber kann er auch der Knipser sein, den der VfB braucht? Eigentlich hat Kalajdzic seine Stärken trotz seiner Größe vor allem im spielerischen Bereich und kann auch auf der Zehn spielen.

Und dann ist da noch Nicolas Gonzalez. Mit der Betonung auf noch. "Fakt ist: Ein Angebot ist nicht da. Fakt ist aber auch: Wir müssen nicht verkaufen. Ich mache mir bei ihm auch keine Sorgen. Sollte Nico am 6. Oktober noch hier sein, wird er weiter alles geben", sagte Mislintat beim Trainingsauftakt über den "absoluten Qualitätsspieler".

Auch wenn eine offizielle Anfrage noch fehlt: Der Wechselwunsch von Gonzalez ist eindeutig und der VfB wäre bereit, den Argentinier ziehen zu lassen, sollte ein Verein (u.a. sollen Dortmund, Inter, Milan, Napoli und Leeds interessiert sein) eine stattliche Ablöse zahlen. Ob es die gewünschten 20 Millionen Euro werden, ist fraglich, aber klar zweistellig wird es wohl mindestens sein müssen.

Selbst wenn Gonzalez doch nochmal bleiben sollte, ist keineswegs sicher, dass er die Probleme im Sturm lösen kann. Der 22-Jährige war zwar mit 14 Toren der beste VfB-Schütze in der 2. Liga und auch er kann als Sturmspitze agieren, seine beste Position ist aber die des Wing Backs auf der linken Seite.

Nicolas Gonzalez: Ersatz aus Prag?

Sollte der VfB Gonzalez verkaufen, hätte man zum einen das vermeintliche finanzielle Problem gelöst, dass man nach eigenen Angaben nur fünf Millionen für Neuverpflichtungen zur Verfügung hatte, aber alleine für Anton und Kobel bereits acht Millionen ausgegeben hat. Und zum anderen wäre dann wohl auch ein bisschen Geld übrig, um Ersatz zu finden.

Im Gespräch war zuletzt Peter Olayinka von Slavia Prag, ein schneller, wendiger Linksfuß, der in der vergangenen Saison Champions-League-Luft schnuppern durfte. Der 24-jährige Nigerianer wäre ein ähnlicher Typ wie Gonzalez. Kolportiert wird außerdem ein Interesse am 19-jährigen Arsenal-Talent Folarin Balogun, der in der abgelaufenen Saison für die zweite Mannschaft der Gunners zehn Tore schoss.

Sollte ein seit Wochen diskutierter Transfer vom niederländischen Top-Talent Mohamed Sankoh (16 Jahre, Stoke City) trotz namhafter Konkurrenz klappen, wäre das vor allem ein Ausrufezeichen in Richtung Zukunft.