Bruno Labbadia: "Hertha stand nah am Abgrund"

Von SPOX/sid
Bruno Labbadia hat mit Hertha BSC zuletzt Bayer Leverkusen geschlagen.
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Nach der Rettung will Trainer Bruno Labbadia mit Hertha BSC in der neuen Saison oben angreifen, hat aber großen Respekt vor der Aufgabe. "Mit dem Mund ist noch niemand nach Europa gekommen", sagte der 54-Jährige dem Fachmagazin kicker. Ins internationale Geschäft wollten schließlich "zehn andere Klubs auch".

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Da Investor Lars Windhorst zuletzt angekündigt hatte, weitere 150 Millionen Euro in den Klub zu stecken, haben die Berliner mit Blick auf den Transfermarkt gute Perspektiven. Labbadia möchte dennoch mit Augenmaß agieren: "Wir müssen jetzt sehr klug vorgehen und genau schauen, wer zu den Spielern, die schon hier sind, passt", sagte der erfahrene Coach: "Wir versuchen, unsere Möglichkeiten auszunutzen, aber es ist nicht so, dass wir fünf, sechs Topspieler holen können."

Sein Einstieg beim Klub sei wegen der Coronakrise "eine riesige Herausforderung" gewesen. "Du bist neu hier und darfst vier Wochen kein Mannschaftstraining machen", so Labbadia. Die Aufgabe bei Hertha BSC nennt er "den eigenartigsten und außergewöhnlichsten Job" seiner Trainerkarriere, "wegen der Herangehensweise und den Bedingungen".

Labbadia: Froh, dass wir da durch gekommen sind"

Labbadia habe "von der ersten Sekunde an versucht, die Mannschaft in unserem Spiel mitzunehmen". Sein Vorteil: "Ich glaube, dass ich von außen vielleicht sogar die Situation oft besser einschätzen kann als die Vereine selber. Die entscheidende Frage war: Was ist in der Mannschaft los - nach den Trainerwechseln, durch Corona? Ich habe schnell gespürt, wo wir ansetzen mussten."

Beim Labbadias Start siegte Berlin in Hoffenheim, "dadurch haben wir Überzeugung gewonnen", denn: Hertha stand nah am Abgrund - wie nah, sahen viele nicht. Wenn da nur ein bisschen was schiefläuft, rutscht du schnell runter. Ich wusste in jeder Sekunde, an welch dünnem Faden das Ganze hing - und bin sehr froh, dass wir da so gut durchgekommen sind."

 

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