Jupp Heynckes: "Lieber Spieler halten statt teure Stars holen"

SID
Jupp Heynckes hofft auf ein Umdenken im Profifußball.
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Der ehemalige Bundesliga-Trainer Jupp Heynckes rät den Klubs angesichts der Coronakrise auf bestehendes Personal zu setzen. Die Bayern-Ikone warnt, dass die Bundesliga nicht so sehr auf Profit setzen, sondern lieber die eigenen Spieler entwickeln sollte.

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Der Fußball dürfe "nicht nur an den Profit denken", sagte der Ex-Bayern-Coach wenige Tage vor seinem 75. Geburtstag im Gespräch mit dem kicker. "Ich würde auf junge Spieler setzen, wie Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic jüngst sagte. Ganz große Transfers würde ich jedoch ausschließen."

Auch große Klubs würden angesichts der Viruskrise "wirtschaftliche Probleme bekommen", sagte der frühere Nationalspieler. "Deshalb würde ich als Verantwortlicher lieber meine Spieler halten, statt teure Stars zu holen. Sicher müsste ein Kai Havertz in der Bundesliga bleiben, aber nicht für einen utopischen Preis, das wäre nicht zu verantworten. Grundsätzlich war die bisherige Entwicklung im Fußball sowieso unmoralisch", ergänzte Heynckes.

Die Vereine müssten hoffen, dass die Saison ohne Zuschauer zu Ende gespielt werden könne, "auch wenn Fußball ohne Zuschauer fürchterlich ist", sagte Heynckes, der am Samstag seinen Ehrentag feiert. "Aber es gibt keine andere Lösung, damit die Klubs bis Sommer über die Runden kommen. Und dann müssen die Vereins-Verantwortlichen begreifen, dass sie möglicherweise die kommende komplette Saison weiter ohne Publikum spielen werden."

Die Bundesliga hofft trotz der anhaltenden Coronakrise, im Mai ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können. Am Mittwoch wird eine Entscheidung der Politik erwartet.

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