Fragen und Antworten zur DFL-Sitzung am Donnerstag

SID
Die Bundesliga soll offenbar am 9. Mai unter strengen Vorsichtsmaßnahmen als erste europäische Liga wieder den Spielbetrieb aufnehmen.
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Die DFL berät am Donnerstag darüber, wie es in der Bundesliga nach der Corona-Zwangspause weitergeht. Wir zeigen euch die wichtigsten Fragen und Antworten.

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Was steht bevor?

Am Donnerstag treffen sich die Klubchefs der 36 Profivereine (natürlich nur virtuell) zu ihrer wahrscheinlich entscheidenden Sitzung während der Coronakrise. Es könnte eine der wichtigsten Versammlungen in der Geschichte des deutschen Fußballs sein.

Um was geht es?

Für einige Klubs geht es schlicht um die Existenz. Deshalb muss die Deutsche Fußball Liga (DFL) ein schlüssiges Konzept für den anvisierten Neustart der Saison vorlegen. Mehr als ein Wiederbeginn auf Bewährung wird es aber nicht werden. So jedenfalls ist die Ansage aus der Politik. Einen "Blankoscheck" werde es nicht geben, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.

Wer entscheidet am Ende?

Die Klubs sind im Grunde nur Bittsteller, die Entscheidung fällt am Donnerstag kommender Woche in Berlin. Ob sich die Befürworter oder die Gegner einer Fußball-Sonderrolle durchsetzen, erscheint vor der Konferenz von Kanzlerin Angela Merkel mit den Länderchefs offen.

Wie sieht das DFL-Konzept aus?

Die Taskforce unter Leitung von Nationalmannschaftsarzt Tim Meyer hat 41 Seiten zu Papier gebracht. Maximal circa 300 Menschen auf dem Stadiongelände, Einteilung in Zonen, Fragebögen zur Risikominimierung - all diese Vorschriften sind enthalten.

Wie ist die Argumentation der DFL?

Der Profifußball benötigt etwa 20.000 Corona-Tests für die ausstehenden Begegnungen. Die DFL geht von einer deutschlandweiten Testkapazität von mindestens 640.000 pro Woche aus. Der Standpunkt ist klar: Angesichts einer Kapazität von mehreren Millionen über mehrere Wochen hinweg sind 20.000 Tests für die restlichen neun Spieltage in diesem Zeitraum vertretbar.

Wer unterstützt diese These?

Zahlreiche prominente Politiker. Vor allem einige Ministerpräsidenten wollen grünes Licht für die Geisterspiele geben. Etwas anderes als Partien unter Ausschluss der Öffentlichkeit kommt zumindest bis zum Jahresende nicht infrage. Argumentiert wird dabei oft mit einer "Ablenkung für die Menschen in den Zeiten der Krise".

Wer sieht das anders?

Die Liste der Bedenkenträger ist lang. So steht hinter der Unterstützung durch das Robert Koch-Institut ein Fragezeichen, zahlreiche Gesundheitsexperten sind skeptisch. Ein gerichtliches Vorgehen anderer Sportarten gegen die "Lex Fußball" scheint möglich, verschiedene Interessengruppen sehen ein gesellschaftliches Konfliktpotenzial. Die Sicherheitsbedenken sind nicht ausgeräumt, und selbst große Teile der Fans sehen einen Wiederbeginn kritisch.

Wie könnte es weitergehen?

Falls der Weg für den Fußball freigemacht wird, könnte bereits am 8. Mai (Freitag) gespielt werden. Es wird darüber spekuliert, dass zunächst der für diesen Termin geplante 33. Spieltag ausgetragen wird. Auch ein frei empfangbare TV-Konferenz ist im Gespräch.

Und wenn es anders kommt?

Falls es keine Sonderrolle für den Fußball gibt, brauchen die Klubs Überbrückungskredite. Sollten die Klubs bis zum Herbst überleben, könnte die Saison dann zu Ende gespielt werden. Die nächsten beiden Spielzeiten bis zur Winter-WM in Katar 2022 würden dann dem Kalenderjahr folgen.

Was ist noch wichtig?

Wenn es nach den Wünschen der Vereine geht, sollte DFL-Boss Christian Seifert vom Eingang der letzten Rate der Mediengelder in Höhe von rund 300 Millionen Euro berichten - das würde den Klubs eine Atempause verschaffen. Noch ist der Fluss der Gelder von Sky, DAZN, Sport1, ARD und ZDF nicht offiziell bestätigt.

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