Werder Bremen - Florian Kohfeldt: "Zurücktreten ist weglaufen"

SID
Florian Kohfeldt hat einen Rücktritt kategorisch ausgeschlossen.
© getty

Werder Bremen gerät immer tiefer in die Krise. Der Druck auf Trainer Florian Kohfeldt wird immer größer, einen Rücktritt schloss er dennoch kategorisch aus.

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Der missglückte Blitz-Einstand von Davie Selke geriet bei Werder Bremen ganz schnell zur Nebensache. Erst redete Sportdirektor Frank Baumann nach einem weiteren herben Rückschlag erschüttert Klartext. Dann schloss Trainer Florian Kohfeldt nach dem ernüchternden 1:2 (1:0) beim FC Augsburg einen Rücktritt kategorisch aus - auch wenn sich die Krise weiter verschärft. Baumann nannte die Lage gar "dramatisch", er habe ein "mulmiges Gefühl".

Dennoch - an Aufgabe dachte Kohfeldt auch nach der sechsten Pleite im siebten Ligaspiel nicht. "Zurücktreten ist Weglaufen, und ich werde nicht weglaufen - unter keinen Umständen", sagte der 37-Jährige trotzig. Es sei "in Ordnung, dass sich die Diskussion in meine Richtung dreht". Aber er wisse "ganz genau, dass die Mannschaft sehr eng bei mir ist, dass die Geschäftsführung sehr eng bei mir ist. Da herrscht das absolute Vertrauen."

Baumann: "Es fehlt die Überzeugung"

Auch Baumann wollte erneut keine Diskussionen um Kohfeldt aufkommen lassen, stattdessen watschte er das Team ab. "Es liegt nicht an der Mentalität. Aber wir sind nicht clever und mutig genug. Es fehlt die Überzeugung. Das werfe ich der Mannschaft vor", sagte Baumann mit nachdenklicher Miene und fügte in aller Deutlichkeit an: "Wir müssen das schnell ändern und absolut liefern."

Die Botschaft war klar: Nach der Pokal-Kür am Dienstag (20.45 Uhr) gegen Borussia Dortmund muss am kommenden Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen Aufsteiger Union Berlin mit aller Macht ein Sieg her. Ansonsten werden sich die Unruhe im normalerweise wenig aufgeregten Bremer Umfeld und der Druck auf Kohfeldt massiv erhöhen.

Kohfeldt: "Das maximal Dümmste"

Dabei hatten die Bremer nach dem 1:0 zum Rückrundenstart in Düsseldorf an die Wende geglaubt - doch beim FCA zeigte sich Werder wie schon beim 0:3 gegen Hoffenheim für den Abstiegskampf nicht gewappnet. Daran können auch die neuverpflichteten Kevin Vogt und Davie Selke (noch) nichts ändern.

Der erst am Freitag von Hertha ausgeliehene Selke war zwar an der Führung von Werder durch ein kurioses Eigentor von Tin Jedvaj (23.) beteiligt. In der zweiten Halbzeit ging der 25-Jährige aber mit unter.

Florian Niederlechner (67.) und Ruben Vargas (82.) drehten gegen die viel zu passiven und offensiv erneut harmlosen Bremer noch das Spiel. Vor allem das 1:2 verärgerte Kohfeldt: "Aus einem Abstoß das Gegentor zu bekommen, ist das maximal Dümmste."

Dabei habe es "lange gut ausgesehen, aber wir haben in der zweiten Halbzeit zu viel zugelassen", sagte Selke. Warum das so war? "Gute Frage, ich muss die Jungs erst mal kennenlernen." Man bleibe dennoch "positiv", betonte er. Auch Kohfeldt bemühte sich um Zuversicht: "Wir werden ruhig und souverän bleiben und dauerhaft mehr Punkte holen."

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