Hertha BSC nach dem Abgang von Jürgen Klinsmann: Die Hertha gewinnt - und geht ein großes Risiko ein

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Was bedeutet das Chaos für Herthas kurzfristige sportliche Zukunft?

Alexander Nouri saß in seiner Karriere als Proficheftrainer bisher bei 51 Pflichtspielen auf der Bank, von denen er lediglich 15 gewann. Er wurde bei Werder Bremen auf Platz 17 der Bundesliga und beim FC Ingolstadt nach nur zwei Monaten auf dem letzten Platz der 2. Bundesliga entlassen. Nun soll er die Hertha zum Klassenerhalt führen, das bestätigte die Vereinsführung bei der Pressekonferenz am Donnerstag.

"Es gilt sich auf die kommenden Wochen vorzubereiten, das machen wir mit Alexander Nouri und seinem Team", sagte Manager Preetz. Die Hertha sucht in der aktuell schwierigen Situation also keinen neuen Trainer, sondern setzt voll auf den von Klinsmann installierten Nouri. Dem Vernehmen nach soll er erst im Sommer durch einen prominenteren Trainer ersetzt werden. Niko Kovac gilt nach wie vor als Wunschlösung der Hertha-Verantwortlichen.

Ein durchaus riskantes Manöver, bedenkt man sowohl Nouris bisher äußerst unerfolgreiche Trainerkarriere als auch den Umstand, dass er bereits unter Klinsmann große Kompetenzen in Sachen Trainingsinhalte und Taktik gehabt haben soll - und somit genau wie Klinsmann für den zuletzt unansehnlichen Fußball der Hertha steht.

Für Nouri geht es nun zunächst darum, den in Klinsmann-Befürworter und -Ablehner gespaltenen Kader zu einen. Es wird interessant sein zu beobachten, wie er mit Arne Maier, Niklas Stark und Salomon Kalou umgeht. Eigentlich wichtige Spieler, die sich kritisch über Klinsmann geäußert haben.

Lösen muss Nouri diese Situation schnell, denn seine wohl wichtigsten Spiele stehen direkt zu Beginn seiner Amtszeit an. Es geht mit dem SC Paderborn (A), dem 1. FC Köln (H), Fortuna Düsseldorf (A) und Werder Bremen (H) hintereinander gegen vier direkte Konkurrenten. Auf ein Auswärtsspiel gegen die TSG Hoffenheim folgt dann das Derby gegen Union Berlin.

Sollte sich die Hertha zu diesem Zeitpunkt seiner Abstiegssorgen noch nicht entledigt haben, käme ein weiterer Not-Trainerwechsel also womöglich schon zu spät. Denn anschließend warten reihenweise übermächtige Gegner.