Hannover 96-Boss Martin Kind kritisiert Mannschaft: "Kaputt, schlecht zusammengestellt und gescheitert"

Von SPOX
96-Boss Martin Kind hat starke Kritik an seiner Mannschaft geübt.
© getty

Hannover-96-Präsident Martin Kind hat mit seiner abstiegsbedrohten Mannschaft abgerechnet: Den Niedersachsen räumt er nur geringe Chancen auf den Klassenerhalt ein - und plant bereits für die kommende Saison. Besonders scharf kritisiert er Mittelfeldspieler Walace.

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"Die aktuelle Mannschaft ist kaputt, schlecht zusammengestellt und gescheitert. Und das bei der teuersten Mannschaft, die wir je hatten", wird Kind in der Neuen Presse zitiert. Deshalb sei im Abstiegsfall Geld notwendig, um ein neues Team zusammenzustellen. Verkaufskandidaten sind unter anderem Ihlas Bebou und Walace.

Hannover 96: Martin Kind übt harte Kritik an Walace

Wärend Bebou auch in der 2. Liga über eine Ausstiegsklausel von 15 Millionen Euro verfügt, kann Walace für 30 Millionen Euro gehen. Besonders der Brasilianer steht im Fokus der Kind-Kritik: "Mit Spielern wie Walace, die offensichtlich nicht bereit sind, alles zu investieren, brauchen wir auch nicht zu planen".

Trotz aller Zweitligaplanungen hat der 96-Boss den Klassenerhalt noch nicht gänzlich abgeschrieben: "Solange der Klassenerhalt rechnerisch noch möglich ist, geben wir nicht auf. So lange werden wir Ruhe bewahren, auch wenn's schwerfällt." Vor allem an der Niederlage im Kellerduell beim VfB Stuttgart (1:5) hat der 74-Jährige schwer zu knabbern: "Ich bin so unglaublich sauer."

Im Abstiegsfall: Hannover 96 peilt direkten Wiederaufstieg an

Wie schon beim Abstieg 2016 hätte für Kind eine direkte Rückkehr ins Oberhaus oberste Priorität: "Ich habe mich entschieden, dass wir erneut den direkten Wiederaufstieg erreichen wollen." Um das damalige Minus von 17 Millionen Euro zu verhindern, seien Spieleverkäufe allerdings ununmgänglich, wobei "teuer nicht gleich gut" sein müsse.

Vor der neuen Saison müsse die alte intensiv aufgearbeitet werden. Auch sich selbst nimmt Kind nicht von der Kritik aus: "Es hat so viele Fehler gegeben, das beginnt bei mir, betrifft die sportliche Leitung, den Trainer und so weiter. Wir müssen die Entscheidungen breiter und professioneller aufstellen, Antworten und neue Positionen finden. Dieses Modell ist gescheitert."

Neuanfang in Liga zwei? Sportdirektor, Trainer, Aufsichtsrat

Als Schlüsselpositionen für den Neustart sieht Hannovers Präsident "Sportdirektor, Trainer und die Spieler". Thomas Doll darf die laufende Saison aller Voraussicht nach zu Ende bringen, eine Weiterbeschäftigung in der 2. Liga ist jedoch unwahrscheinlich.

Klarer ist die Lage bei Ex-Profi Carsten Linke: Dieser kandidiert für den Hannoveraner Aufsichtsrat. Linke gilt als Kritiker von Kind, der mithilfe einer Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regelung die Mehrheit der Geschäftsanteile übernehmen will. Kind will bei der Mitgliederversammlung am 23. März seinen Posten als Vorstandsvorsitzender des e.V. räumen, aber Geschäftsführer der Profifußballer bleiben.

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