Borussia Dortmund in der Kaderanalyse: Was tut sich auf der BVB-Baustelle?

Der BVB geht mit Trainer Lucien Favre in die neue Saison.
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BVB: Die Situation im Angriff

Personal: Marco Reus, Maximilian Philipp, Andre Schürrle, Jadon Sancho, Christian Pulisic, Alexander Isak, Jacob Bruun Larsen

Fragezeichen: Andre Schürrle, Alexander Isak, Jacob Bruun Larsen

Kandidaten: Mario Mandzukic, Wilfried Zaha, Michy Batshuayi

Situation:

Der Sturm ist die größte Baustelle des BVB. Dort waren den Verantwortlichen nach dem erzwungenen Wechsel von Pierre-Emerick Aubameyang schon im Winter die Hände gebunden, das damalige Stürmerkarussell brachte schließlich Batshuayi in Schwung. Der Belgier machte seine Sache in einer schwierigen Situation mehr als ordentlich, die Lösung des Problems war aber auch er nicht.

Das liegt einerseits an seiner Vertragslage mit dem FC Chelsea, der einen Verkauf Batshuayis an eine üppige Ablösesumme (rund 50 Millionen Euro) knüpft. Die ist der BVB dem Vernehmen nach nicht zu zahlen bereit, weshalb die Suche nach einem echten Stürmer, der eine zweistellige Anzahl an Toren garantiert, weiter anhält.

Zudem ist Batshuayi taktisch limitierter als andere Kandidaten wie beispielsweise der zuletzt gehandelte Mario Mandzukic, der weiträumiger agiert und noch dazu seine Torgefahr bereits häufig genug unter Beweis gestellt hat.

Mario Mandzukic: Seine Leistungsdaten 2017/18 bei Juventus Turin

WetbewerbSpieleToreVorlagen
Serie A3253
Champions League64-
Coppa Italia411
Supercoppa1--

Sollte die Stürmer-Suche auf einem hitzigen Transfermarkt nicht von Erfolg gekrönt sein, baute sich Zorc vorsorglich schon Falltüren in seine Statements ein. "Einen Stürmer einfach nur um des Verpflichtens Willen zu verpflichten - davon bin ich kein Freund", richtete Zorc den Ruhr Nachrichten aus und unterstrich, "keine verrückten Sachen" machen zu wollen - worunter eine Batshuayi-Verpflichtung fallen dürfte.

Schwer vorstellbar jedoch, dass sich Favre ohne neuen Neuner zufrieden gibt, wenngleich er besonders in Gladbach nicht immer auf einen klassischen Angreifer fixiert war. In Isak steht aktuell nur ein echter Stürmer im Kader, Zorc brachte den vielseitigen Philipp als mögliche Alternative ins Spiel.

Die Anlagen des 18-jährigen Isak sind weiterhin gut genug, um diese Rolle eines Tages auszufüllen - aber nicht aus dem Stand. Der Schwede benötigt konstant Spielminuten und könnte noch ein Kandidat für eine Leihe werden.

Auch Schürrles Zukunft beim BVB ist nicht gesichert, es fehlt dem Weltmeister aber eine überzeugende Alternative zur Borussia. Rückkehrer Bruun Larsen, dessen Aufenthalt beim VfB ähnlich ernüchternd verlief wie bei Burnic, könnte ebenfalls noch abgegeben werden.

Obschon es an einem zentralen Angreifer mangelt, ist die Auswahl auf den offensiven Außen beachtlich. Das Quartett aus Reus (links oder zentral), Philipp (links oder zentral), Pulisic (rechts) und Sancho, geeignetes Spielermaterial für ein 4-3-3, dürfte das Gros an Spielzeit abkriegen.

Besonders auf den auf allen Offensivpositionen einsetzbaren Sancho darf man gespannt sein, nachdem er in der Vorsaison mit Tempo, Finten und Leichtfüßigkeit auf sich aufmerksam machte. Dem Engländer könnte unter Favre der Durchbruch gelingen.