5 Fragen zum neuen VfB-Trainer Tayfun Korkut: Stuttgart hat den Baum selbst angezündet

Von SPOX
Die VfB-Bosse Michael Reschke (l.) und Wolfgang Dietrich geraten immer mehr unter Beschuss
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Welche sportlichen Baustellen muss Korkut nun angehen?

Korkuts größte Baustelle, die er von Wolf erbt, ist zweifelsohne die Offensive. 16 Treffer in 20 Spielen bedeuten den schlechtesten Wert der Liga. Dies ist nicht einzig und allein auf die Qualität der Offensivspieler zurückzuführen. Das zeigt sich in der Leistungssteigerung von Simon Terodde in Köln ebenso wie in den bisherigen Rückrunden-Spielen von Mario Gomez, der in diesen über weite Strecken in der Luft hing.

Die qualitativ durchaus hochwertigen Angreifer der Schwaben besser ins Spiel einzubinden, wird Korkuts erste und wichtigste Aufgabe in Stuttgart werden. Der 43-Jährige betonte auf der Pressekonferenz, sich nicht darauf verlassen zu wollen, dass man das Spiel mit null Gegentoren beende. Mit Gomez, Daniel Ginczek, Anastasios Donis, Chadrac Akolo, Berkay Özcan und Co. ist das Personal für eine offensivere Ausrichtung definitiv vorhanden.

Allerdings ist die VfB-Offensive in der Breite dünn besetzt. Akolo, Donis und Ginczek fielen in der Hinrunde allesamt länger aus, Carlos Mane wird in dieser Saison nicht mehr auf dem Feld stehen können. Ob die Neuzugänge Erik Thommy und Jacob Bruun Larsen echte Alternativen darstellen, bleibt abzuwarten.

Defensiv sah der VfB unter Wolf in dieser Saison größtenteils stabil aus. Die Verletzung von Holger Badstuber droht hier jedoch zu einem echten Problem zu werden. Sowohl Marcin Kaminski als auch Andreas Beck (wenn Benjamin Pavard Badstuber zentral ersetzt) sind in dieser Position kaum als gleichwertiger Ersatz anzusehen.

Der Spagat, eine vor allem über die Flügel gefährlichere Mannschaft auf den Rasen schicken zu können, ohne jedoch die ohnehin angeschlagene Verteidigung ihrer Stabilität zu berauben, muss Korkut innerhalb der nächsten Wochen gelingen. Große Experimente sind dabei offenbar kaum zu erwarten: Korkut kündigte bereits an, taktisch nur wenig verändern zu wollen.