Heynckes warnt vor Naivität - Bosz will Sieg

Von SID/SPOX
Jupp Heynckes warnt vor dem Top-Duell mit Borussia Dortmund vor Naivität
© getty

Der FC Bayern kann im Spitzenspiel dem großen Konkurrenten Borussia Dortmund (Sa., 18.30 Uhr im LIVETICKER) einen weiteren schweren Schlag versetzen. Der will das Formtief ausgerechnet beim Tabellenführer überwinden, um nicht mehr krampfhaft das Wort "Krise" vermeiden zu müssen.

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Es ist keine vier Wochen her, da wähnte Jupp Heynckes den Erzrivalen Borussia Dortmund in einer anderen Liga. "Dortmund liegt schon fünf Punkte vorne. So, wie die Fußball spielen, ist es schwierig, sie da oben wegzuholen", sagte der Trainer des FC Bayern bei seinem Amtsantritt.

Wenn nun der Rekordmeister am Samstag zum mit Spannung erwarteten Topspiel beim BVB antritt, haben sich die Vorzeichen komplett verändert. Die wiedererstarkten Münchner, die unter dem Erfolgscoach Heynckes alle sechs Spiele gewonnen haben, liegen mit drei Punkten Vorsprung auf Dortmund an der Spitze. Sie können den schwächelnden BVB und dessen Trainer Peter Bosz noch tiefer in die Krise stürzen.

"Der Druck liegt nicht bei uns", sagt Bayern-Star Arjen Robben fast genüsslich. Der Druck beim BVB ist hingegen hoch, das weiß auch der angeschlagene Bosz. "Wir müssen das Spiel gewinnen. Erst einmal, weil wir Dortmund sind und zu Hause spielen, und zweitens für das Gefühl", sagte der Niederländer nach der jüngsten (zweiten) Champions-League-Blamage gegen APOEL Nikosia.

Bosz: "Haben die Möglichkeit, Tabellenführer zu werden"

Angesichts von nur einem Sieg aus den vergangenen sechs Spielen können die Schwarz-Gelben ein massives Tief nicht mehr wegdiskutieren. Vielleicht, so Bosz, komme deshalb das Spitzenspiel gegen die Bayern "zum richtigen Moment. Wir haben die Möglichkeit, Tabellenführer zu werden und die Stimmung zu drehen." Sein Team, mit dem er weiter "hundertprozentig" zusammenarbeite, dürfe aber "nicht zweifeln. Wenn man gegen die Bayern nicht mutig ist, hat man keine Chance."

Die Bayern befinden sich seit der Übernahme durch Heynckes dagegen im Höhenflug und wieder im altbekannten Mia-san-mia-Modus. Man komme "mit stolzgeschwellter Brust nach Dortmund - und nicht mit Hühnerbrust", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der Bild-Zeitung. Aber, so fügte er bei Sky an: "So ein angeschlagener Boxer ist immer gefährlich, dass er dir noch so einen Lucky Punch verpasst."

Heynckes warnt vor Naivität

Auch der erfahrene Heynckes warnte seine Stars vor dem Kracher, der in mehr als 200 Länder übertragen wird, eindringlich. "Es gilt alles das nicht, was vorher gewesen ist. Man darf nicht so naiv dahin gehen und sagen: Die Borussia schwächelt, das machen wir mit links. Es wird ein intensives Spiel auf Augenhöhe. Da gelten eigene Gesetze", betonte er.

Der BVB werde gegen die Bayern "viel aufmerksamer, viel konzentrierter, viel motivierter agieren. Sie werden versuchen, sich anders zu präsentieren als in den vergangenen Wochen."

Die Münchner wollen dagegen ihre "Siegesserie fortsetzen. Wir haben große Ambitionen", sagte Heynckes. Er wünsche sich, "dass wir noch eine Schipppe drauflegen. Wir haben noch riesige Ressourcen. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns steigern können."

Sorge beim FCB: Boateng und Kimmich nicht dabei?

Heynckes kann dabei auf den ehmaligen Dortmunder Robert Lewandowski bauen, der seine muskulären Probleme überwunden hat. "Er hat gut trainiert, er hat überhaupt keine Beschwerden und ist hoch motiviert", sagte der Bayern-Coach.

Lewandowski trifft im Torjäger-Duell auf einen Pierre-Emerick Aubameyang, der seit Wochen seiner Topform hinterher läuft. "Ein Stürmer, der einige Wochen nicht trifft, denkt nach", betonte Bosz: "Er hat derzeit auch kein Glück. Das kommt aber wieder."

Möglicherweise platzt der Knoten beim Gabuner ausgerechnet gegen Bayern. Zwar kassierte der deutsche Rekordmeister erst zwei Gegentore seit Don Jupps Amtsantritt, doch kommt er vor allem in der Defensive nicht gerade wie frisch aus dem Ei gepellt daher. Joshua Kimmich fehlt gegen den BVB aufgrund einer Magenverstimmung.

Die Bayern-Stars sind ob der zurückliegenden intensiven Wochen ohnehin angeschlagen. Sky Sport berichtete am Freitag, dass auch Jerome Boateng aufgrund anhaltender muskulärer Probleme ausfalle. Stolzgeschwellte Brust hin oder her: Ohne Top-Personal kann einem selbst ein angeschlagener Boxer gefährlich werden.

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