Ist Müllers Verletzung James' Chance?

Von SPOX
James Rodriguez lieferte in Hamburg ein schwaches Spiel ab
© getty
Cookie-Einstellungen

Herrlichs erstes großes Ausrufezeichen als Leverkusen-Trainer

Dieses rheinische Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen war eines der absurdesten Bundesligaspiele der jüngeren Vergangenheit: Im eigenen Stadion dominierte Gladbach die Partie bis zur Pause fast nach Belieben, Trainer Dieter Hecking sprach sogar von der "besten Halbzeit der Saison", ehe Leverkusen-Trainer Heiko Herrlich umstellte - und das Spiel entschied.

Er wechselte Julian Brandt ein, beorderte Kevin Volland in die Zentrale, Leon Bailey auf seinen angestammten rechten Flügel und Leverkusen zeigte daraufhin begeisternden, rasanten und zielstrebigen Gala-Fußball. Das Spielbild drehte sich um 180 Grad, Gladbach war fortan chancenlos und ging letztlich mit 1:5 unter.

"Der Trainer hat in der Pause gesagt, dass wir hier nicht nur Unentschieden spielen, sondern gewinnen wollen", sagte Sportdirektor Rudi Völler. Eine gewagte Vorgabe, die Herrlichs Mannschaft aber entschlossen und furios umsetzte. "Jeder unserer Konter war dann brutal gefährlich", sagte Sven Bender und Jonathan Tah fügte an: "Wenn wir wie in der zweiten Halbzeit spielen, dann ist es schwer, uns aufzuhalten."

In der Tat ist das offensive Potenzial von Leverkusen beachtlich: Neben Brandt, Bailey und Volland stehen auch noch Kai Havertz, Joel Pohjanpalo, Admir Mehmedi, Karim Bellarabi und Lucas Alario zur Verfügung. Letzterer war jedoch der große Verlierer des Spiels in Gladbach: In der ersten Halbzeit gänzlich abgemeldet, musste Alario zur Pause runter und erlebte das Schützenfest von der Bank aus.

Besondere Genugtuung war dieses Schützenfest letztlich für Trainer Herrlich. Von den Buchmachern vor der Saison als einer der Favoriten auf eine baldige Entlassung eingestuft, lief es dann wie prognostiziert nur mäßig. Zwei deutlichen Siege (4:0 gegen Freiburg, 3:0 gegen Hamburg) standen drei Niederlagen und drei Remis gegenüber. Und nun also dieser 5:1-Sieg auf fremdem Platz, noch dazu bei einem Rivalen um die Europapokal-Startplätze. Es ist das erste große Ausrufezeichen von Herrlich, denn entscheidend waren seine taktischen und personellen Umstellungen zur Halbzeit.